Holthausen Interesse an Flüchtlingsunterkunft ist groß
Holthausen · Zu einer Informationsveranstaltung über die Flüchtlingsunterkunft an der Itterstraße kamen gestern Abend rund 200 Interessierte.
Es herrscht hektisches Treiben an diesem Morgen auf dem Sportplatz an der Itterstraße. Die vier Zelthallen für die künftigen Asylbeberwerber stehen bereits. Die Sanitäranlagen hat gestern Mittag ein Kran in die Zelte geschafft. Jetzt müssen noch Leitungen verlegt werden. Das, so sagt der Betreiber, schaffe er problemlos am Wochenende. Montag können die Zelte bezogen werden, meint er.
Doch für die für Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch wird es wohl Mittwoch, dies erklärte sie gestern Abend bei einer Informationsveranstaltung in der Aula der katholischen Hauptschule an der Itterstraße, nur wenige Meter von der Flüchtlingsunterkunft entfernt. Dort haben die Kinder der benachbarten Kita bereits am Nachmittag ein überdimensionales Plakat aufgehängt, auf dem "Herzlich willkommen" in zahlreichen Sprachen steht.
Rund 200 Bürger, vor allem Anwohner, sind der Einladung gefolgt, um sich zu informieren. Aber auch, um zu helfen. Zumindest die große Mehrheit der Anwesenden. Es sind viele Stadtteilpolitiker und Ratsmitglieder darunter. Doch auch der Republikaner Karl-Heinz Fischer, der heute in Garath gegen die Flüchtlinge demonstrieren will, ist mit seinen Freunden gekommen. Hält sich aber zurück.
Miriam Koch, die von sich sagt "Ich bin gerne Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf" ist ganz in ihrem Element, informiert, erklärt die Unterkünfte in Containern und in den Zelten. Weil die Zahlen der Flüchtlinge so rapide gestiegen sind, musste sie schnell handeln. Deshalb, so erklärt sie einem Anwesenden, der sich beschwert, dass die Anwohner, dass er nicht rechtzeitig informiert wurde: "Wir wollen erst Obdachlosigkeit vermeiden und dann informieren." Klare Worte, wofür sie spontanen Beifall bekommt. "Wir müssen auf die steigenden Zahlen reagieren und dabei auch die Fehler der Vergangenheit ausmerzen", sagt sie. Düsseldorf habe - im Gegensatz zu manchen anderen Städten, die Flüchtlingsproblematik unterschätzt und zu viele Asylbewerber in Hotels untergebracht.
Fragen, wer kommt, kann sie nicht beantworten, weil alles ganz schnell geht. Sie hofft, dass sie einen Teil der Menschen, die momentan in den Turnhallen in Garath leben, an der Itterstraße unterbringen kann. Dort können 300 Menschen unterkommen, wenn die Betten am Mittwoch geliefert werden.
Einige Anwesende berichten von ihren positiven Erfahrungen und bekommen spontan Beifall. Andere wiederum haben Angst. Angst vor Krankheiten. Doch Miriam Koch versucht, sie zu beruhigen, wenn auch manchmal mit ein wenig Arroganz.
Die Menschen, die kommen, waren schon in der Landeserstaufnahme. Dort werden sie intensiv untersucht, geröntgt und geimpft. Und was die Drogenszene in unmittelbarer Nachbarschaft betrifft, da appelliert die der Flüchtlingsbeauftragte an die Mitarbeit der Nachbarn, und es gibt wieder Beifall.