HOLTHAUSEN Henkel-Orchester spielt Musik der 90er

HOLTHAUSEN · Das Blasorchester von Henkel gibt es seit mehr als 40 Jahren. Das jüngste Mitglied ist 14, das älteste über 80. Am Samstag spielen die Musiker im Klarenbachhaus Stücke aus den 90ern des 19. und 20. Jahrhunderts.

 Viele Orchestermitglieder sind schon seit vielen Jahren dabei, aber immer wieder stoßen auch junge Musiker dazu.

Viele Orchestermitglieder sind schon seit vielen Jahren dabei, aber immer wieder stoßen auch junge Musiker dazu.

Foto: Anne Orthen (ort)

Es ist nicht zu übersehen: Die Blütenpracht der Magnolien, Forsythien und Osterglocken kündigt das Frühjahr an. Und das ist auch immer die Zeit, wenn das Harmonie Orchester Henkel (HOH) die Blasinstrumente kräftig durchbläst und sich mit ihnen für das traditionelle Frühjahrskonzert fit macht.

Das diesjährige Konzert ist schon das 43. seit Gründung des Orchesters im Jahre 1976. Der Pflege der konzertanten Blasmusik haben sich die rund dreißig Musikerinnen und Musiker mit ganzem Herzen verschrieben. Jeden Dienstag wird von 18.30 bis 20 Uhr an der Bonner Straße intensiv geprobt. Guido Brink, Musik- und Lateinlehrer aus Hürth, leitet die Bläser seit über 27 Jahren, fördert den Nachwuchs und arbeitet an der Erweiterung des Repertoires. „Aber es macht immer noch richtig Spaß, jede Woche so weit zur Probe zu fahren“ sagt er und schmunzelt.

Und das merkt man ihm zu Beginn der Probe gleich an. Die Musiker haben im Raum nebenan schon mal ohne Dirigenten mit dem Warmblasen der Instrumente begonnen, denn ohne warme Mundstücke hätte man später beim Stimmen kein gutes Ergebnis. „Wir alle sind mit Begeisterung bei der Sache“, sagt Bettina Gollatz vom Vorstand, die selbst schon über zwanzig Jahre dabei ist. Die Frage nach den Altersklassen und dem Nachwuchs kann sie schnell beantworten: „Jana ist 14 und spielt Flöte, Helmut ist über 80 und spielt Trompete.“ Dann geht auch sie nach nebenan, um ihr Instrument anzublasen.

Im Hinblick auf die Ausgewogenheit des Klangs hat Guido Brink noch einen Wunsch: „Mehr Blech wäre wünschenswert. Zur Zeit sind wir sehr ‚holzlastig‘. Aber gut ist auch, dass wir seit langen Jahren einen unveränderten festen Kern haben.“ So ist auch stets eine klangschöne und spielfreudige Besetzung zur Stelle, um die jährlichen Termine wahrzunehmen: Denn nach dem Frühjahrskonzert folgen Termine im Düsseldorfer Hofgarten und bei den Henkel-Pensionären. Bei den Martinszügen im Viertel ist man natürlich dabei, in der Advents- und Weihnachtszeit wird Barockmusik gespielt.

Durch so unterschiedliche konzertante Auftritte hat sich das Harmonie Orchester Henkel ein umfangreiches Programm erarbeitet. Da ist neben dem klassischen Bereich auch die Filmmusik so selbstverständlich vertreten, wie Rock- und Popsongs oder swingender Big-Band-Sound.

Das diesjährige Programm des Frühjahrskonzertes heißt „nineties reloaded“ und bietet in zwei Teilen musikalische Highlights aus den 1890er und 1990er Jahren. Aus dem Probensaal klingt gerade der „Reitermarsch“ des Großen Kurfürsten herüber, der sich bestens zum Einspielen eignet und im ersten Teil des Programms zu hören sein wird.

Nun übernimmt Guido Brink die Probenleitung und lässt als weitere Nummer „Lemon Tree“ spielen, ein Stück aus den 90ern des letzten Jahrhunderts. Die Besetzung in der heutigen Probe ist nicht ganz komplett, „bis zum Konzert kommen noch drei Trompeten dazu“ erklärt Brink.

Ausgiebig wird dann gestimmt. Fünf Querflöten, fünf Klarinetten, acht Saxophone, zwei Trompeten, eine Posaune und zwei Tuben klingen danach mit dem Schlagzeug zusammen toll. Da wippt Guido Brinks Taktstoff fröhlich, aber präzise, wird hier und da noch ein zu spätes Achtel korrigiert, alles mit Vorfreude für das Konzert am Samstag, 6. April, um 15.30 Uhr im Klarenbachhaus, Eichenkreuzstraße 26.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort