Holthausen Haus bleibt weiterhin unbewohnbar

Holthausen · Auf dem Grundstück an der Heggemann-/ Ecke Bonner Straße haben die Bauarbeiten wieder begonnen. Gründonnerstag hatte es einen Beinahe-Einsturz des Nachbarhauses gegeben.

 Das Haus an der Heggemannstraße: Es ist massiv eingerüstet. Ein Balken an jeder Seite soll verhindern, dass der Giebel abrutscht. Auf der linken Seite geht es dann in die Tiefe der riesigen Baugrube.

Das Haus an der Heggemannstraße: Es ist massiv eingerüstet. Ein Balken an jeder Seite soll verhindern, dass der Giebel abrutscht. Auf der linken Seite geht es dann in die Tiefe der riesigen Baugrube.

Foto: Günter von Ameln

Es ist ein imposantes Bild: Das Haus an der Heggemannstraße ist komplett eingerüstet. Das Gerüst ist wesentlich dichter zusammengestellt als bei normalen Gerüstbauten. An der rechten Seite, dort wo sich die riesige Baugrube befindet, sind Schraubenzwinger angebracht. An der anderen Seite ist auch ein schmaler Holzbalken verschraubt. "Die sollen vermutlich das Haus halten", sagt einer der beiden Männer, die vorbeikommen. Er ist wie sein Kollege vom Fach: Maurer.

Die Männer bleiben stehen, um sich das Haus genauer anzusehen, das Gründonnerstag beinahe eingestürzt wäre. Der Bauherr hatte nebenan - ohne endgültige Genehmigung - mit den Arbeiten angefangen. Er hatte mit den Erdarbeiten begonnen und ein Loch ausgehoben - in etwa so groß wie ein halber Fußballplatz. Immerhin soll dort, an der Heggemannstraße/Ecke Bonner Straße, ein Mehrfamilienhaus entstehen.

Die beiden Mauerer blicken auch in die große Baustelle und schütteln den Kopf. "Da ist einfach Beton hingekippt worden, um das Haus zu stabilieren", weist einer auf den riesigen grauen Hügel in der Ecke hin. "Ob das hält"? Schulterzucken. "Die haben einfach zu tief ausgehoben, da hatte das alte Haus plötzlich keine Stabilität mehr, weil es nicht so tief unterkellert ist", sagt einer der Maurer.

Die Baustelle ist am Gründonnerstag stillgelegt worden, nachdem große Risse an der Fassade des Hauses an der Heggemannstraße 15 aufgetreten waren. Daraufhin hatten Nachbarn die Feuerwehr und die Stadt alarmiert, und es stand schnell fest: Zwei Häuser an der Heggemannstraße sind einsturzgefährdet.

Seit vergangener Woche darf an der Baustelle wieder gearbeitet werden. "Wir haben sukzessive alles rund um die Baustele abgestützt, angefangen mit dem Haus Nummer 15 ", sagt Karl-Heiz Schrödl, stellvertretender Leiter des Bauaufsichtsamts. An der Baustelle haben inzwischen die Arbeiten für die Bodenplatten begonnen.

Auch das Nachbarhaus, die 15 A, ist wieder bewohnt, während das Haus direkt neben der Baugrube weiterhin starke Risse aufweist. Gerade am Sturz unter den Fenstern und der Türe sind die Risse sehr breit, das gilt auch für die Giebelwand. Inzwischen geht eine Spalte sogar hinauf bis in die Spitze. "Nur das Gerüst hält das Haus noch zusammen", mutmaßen die beiden Maurer.

Schrödl war vor einigen Tagen mit externen und städtischen Statikern im Haus. "Die Risse dort sind wesentlich größer, als wir erwartet haben", sagt er. Doch das Haus sei standsicher, und es bestünde keine Gefahr für die Bauarbeiter in der Grube, sagt er.

Allerdings bleibt das Haus unbewohnbar. Der Eigentümer und der Mieter waren bei einem Ortstermin anwesend, sie durften das Haus aber nicht betreten. "Wir wollen nun ein Treffen organisieren, damit der Mieter seine persönlichen Sachen aus dem Haus holen kann", sagt Karl-Heinz Schrödl. Denn seit er Gründonnerstag das Haus verlassen musste, hat er es nicht mehr betreten dürfen.

Der stellvertretende Bauamtsleiter weiß noch nicht, wie es weiter geht. Konkretes könne man erst sagen, wenn das komplette Erdgeschoss des Neubaus hochgezogen sei, meint er. "Dann wissen wir, ob das Haus Nummer 15 sicher ist", sagt er.

Die beiden Maurer sind da anderer Meinung. Für sie steht fest: Dieses Haus ist nicht mehr zu retten.

(RP)
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