Kinderbauernhof in Düsseldorf Sanierung von Gutshof Niederheid nimmt erste Hürde

Düsseldorf · Die Mitglieder des Bauausschusses stimmten für die Komplettsanierung von Gutshof Niederheid, die rund 10,4 Millionen Euro kosten soll. In der zuständigen Bezirksvertretung 9 freut man sich, dass es ein Ende Flickschusterei geben soll.

 Die Stadtspitze hat sich zu einer Komplettsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gutshofs entschlossen. Nun muss noch die Politik zustimmen.

Die Stadtspitze hat sich zu einer Komplettsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gutshofs entschlossen. Nun muss noch die Politik zustimmen.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf | Uwe Schaffmeister

So richtig glauben konnten es die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) 9 in ihrer jüngsten Sitzung nicht, dass die Verwaltung tatsächlich mit dem Vorschlag einer Komplettsanierung des Gutshofs Niederheid in die politischen Gremien geht, denn schon seit Anfang 2016 gibt es ein Gezerre um eine Sanierung oder einen möglichen Verkauf.

Weil der Weiterbetrieb des im Gutshof untergebrachten Kinderbauernhofs unsicher war, hatte Pächterin Christina Tschorn ihr Angebot gezwungenermaßen – auch wegen Corona – im Jahr 2020 umgestellt. Und so wollten die Sprecher der Fraktionen in der BV-Sitzung den Mitgliedern des Stadtrates, der am 7. April entscheidet, mit auf den Weg geben, dass man in dem Gremium unisono für die Variante der Komplettsanierung in Höhe von über 10,4 Millionen Euro ist.

In der Vorlage für die politischen Gremien hatte die Verwaltung nämlich die beiden anderen Alternativen Verkauf oder Teilsanierung inhaltlich aufgeführt, zur Abstimmung stehen sie aber gar nicht erst. Und das sieht auch die BV 9 so: Für eine entsprechende Beschlussempfehlung an den Stadtrat stimmten alle 18 anwesenden Mitglieder.

Nun folgte auch der Bauausschuss in seiner Sitzung einstimmig der Empfehlung der Verwaltung. Ausschussvorsitzender Andreas Hartnigk (CDU) gab in der Sitzung noch den Hinweis, dass die Verwaltung bei dem Projekt aktiv nach möglichen Fördermitteln Ausschau halten soll. Auf dem Kinderbauernhof gibt es viele Angebote, die sich an junge Menschen mit einer Behinderung richten.

Nach dem mehrjährigen Hin und Her hat sich nun die Stadtspitze um Oberbürgermeister Stephan Keller zur Generalsanierung entscheiden. „Es ist mir ein Herzensanliegen, den Gutshof Niederheid sanieren zu können und damit ein tolles Freizeitangebot für die Düsseldorfer sowie die Grundlage für die dauerhafte Fortführung des dort beheimateten Reitbetriebs zu schaffen.

Bei der geplanten Sanierung werden nicht nur die denkmalschutzrechtlichen Belange berücksichtigt, sondern auch die Energieeffizienz der Gebäude nachhaltig verbessert“, sagt Keller. Und auch Stadtkämmerin Dorothèe Schneider unterstützt das Zehn-Millionen-Projekt: „Durch den geplanten Einsatz einer Photovoltaikanlage soll die Autarkie im Bereich der Energiegewinnung sichergestellt werden. Für die Sanierung werden ausschließlich nachhaltige und ökologische Baustoffe verwendet.“

Die Baukörper der freistehenden, dreiflügeligen Anlage des Gutshofes stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie wurden in den 1950er-Jahren um einen Stallanbau und in den 1970er-Jahren durch einen weiteren Gebäudeteil im Nordosten erweitert. Das Gut steht seit 1984 unter Denkmalschutz.

Im Rahmen der Sanierung ist eine Dämmung der Dächer in den beheizten Teilen, des Bodenaufbaus sowie der Außenwände und obersten Geschossdecken geplant. Ebenfalls vorgesehen ist ein Austausch der Fenster gegen Wärmeschutzfenster. Die vorhandene Heizungsanlage soll gegen eine modernere Heizungsanlage (Geothermie-Wärmepumpe oder Pelletheizkessel) ausgetauscht werden.

Die Landeshauptstadt wirke mit der angestrebten vollständigen Sanierung der Gebäude einer weiteren Schädigung der denkmalgeschützten Bausubstanz entgegen und ermögliche die dauerhafte Nutzung des Gutshofs Niederheid, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

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