Holthausen Der Paul und seine alten Herren

Holthausen · 1958 gründete Hans Holterbusch mit weiteren Ü-30-Fußballern ein Team. Das Jubiläum wird mit einem Turnier gefeiert.

 1960 stieß Oldie Paul Emmeluth im Alter von 33 Jahren zum Alte-Herren-Team der Niederheider dazu, das zwei Jahre zuvor gegründet worden war. Als Zuschauer feuert der 91-Jährige immer noch gerne seine Jungs an.

1960 stieß Oldie Paul Emmeluth im Alter von 33 Jahren zum Alte-Herren-Team der Niederheider dazu, das zwei Jahre zuvor gegründet worden war. Als Zuschauer feuert der 91-Jährige immer noch gerne seine Jungs an.

Foto: Georg Salzburg

Vor 60 Jahren wurden sie gegründet - und am 26. Mai feiern sie ihr Jubiläum, die Alten Herren vom SFD '75. Zum Jubiläums-Turnier im Sportpark Neiderheid haben sich mit SV Wersten 04, SG Benrath-Hassels und der Ü40 vom VfL Benrath drei gleichfalls "betagte" Gastmannschaften angesagt. Kicken, feiern, Fröhlichsein soll dann das Motto lauten, wie immer eigentlich bei all den "Oldies", die auch jenseits der 30 vom Fußball einfach nicht lassen können.

Nach 60 Jahren blicken die Alten Herren des SFD auf eine ziemlich bewegte Zeit zurück. Allen voran Paul Emmeluth. Der inzwischen 91-Jährige ist von Anfang an dabei gewesen. Jedenfalls fast. 1960 war sein Einstieg. "Zwei Jahre nach der Gründung", erinnert sich der Düsseldorfer. Ein rechter Verteidiger wurde dringend benötigt. Und mit 33 Jahren besaß Paul Emmeluth gerade das beste Einstiegsalter. "Der Verein hieß damals noch SC Reisholz", erklärt er. Gekickt wurde auf einem Aschenplatz an der Oberheider Straße. Hans Holterbosch hatte die Mannschaft 1958 mit Spielern auch aus Wersten und Benrath gegründet. Aus dem SC Reisholz und Turu Holthausen sind 1975 die Sportfreunde Düsseldorf-Süd (SFD) entstanden.

Bis heute ist Paul Emmeluth dabei geblieben. Als Zuschauer besucht das Ehrenmitglied noch immer die freundschaftlichen Begegnungen und alle Geselligkeiten. "Ohne Paul geht es nicht", sagen sie bei den Alten Herren des SFD. Namen seiner Mitspieler aus den ersten Jahren kommen Emmeluth rasch in den Sinn. Köbi Holzberg etwa, der Rechtsaußen, oder Jürgen Böhm sowie Mittelstürmer Klaus Peisker, der so viele Tore per Kopf erzielte, und - nicht zu vergessen - die Torhüter Kurt Jäger und Manni Schäfer.

"Wir waren immer eine lustige Truppe", behauptet Emmeluth. Und oftmals ging es mitsamt Familie auf Tour. Zum Alte-Herren-Turnier nach Bingen beispielsweise und einmal per Finnjet sogar bis Helsinki. Unvergessen auch der Besuch des Deutschen Pokalfinales 1998 im Berliner Olympiastadion zwischen MSV Duisburg und Bayern München - mit der berüchtigten Tarnat-Grätsche gegen Balou.

Sportliche Höhepunkte waren Spiele wie gegen die WDR-Auswahl, in deren Reihen auch Nationalkeeper Wolfgang Fahrian stand sowie die Handballlegende Heiner Brand und Fortuna-Größen wie Dieter Brei und Gerd Zewe. Zu Emmeluths 60. Geburtstag waren 1987 Fortunas Alte Herren höchstpersönlich zu Gast, mit Trainer Dieter Lukas, Egon Köhnen und Thomas Allofs.

Heute, im Jubiläumsjahr, klagt die Mannschaft über Nachwuchsprobleme, wie Spielführer Gerald Hermes bestätigt. Der 53-Jährige ist seit 25 Jahren bei den Alten Herren aktiv. "Für die jungen Leute steht Fußball nicht mehr an erster Stelle", glaubt er und verweist darauf, dass es in den Vereinen nimmer weniger Alte-Herren-Teams gibt. Ältester Aktiver beim SFD ist mit 63 Jahren Jacki Kronenberg. Wolfgang Horn blickt auf die meisten "Dienstjahre" zurück. "Früher als Verteidiger, jetzt als Torwart", sagt der 61-Jährige. "Wir schätzen den Zusammenhalt", sagt SFD-Gründungsmitglied Herbert Brauers. Wer mitmachen will, soll einfach mal vorbeikommen.

(hel)
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