Ärger um Bauprojekt Wenig Hoffnung an der Boschstraße

Holthausen · Die Anwohner wollen den Bau von Garagen verhindern. Aus dem Rathaus kommt mit dem Verweis auf den geltenden Bebauungsplan keine Unterstützung.

 Die Anwohner der Boschstraße wehren sich gegen die Bebauung der Grünfläche zwischen den Hausnummern 99 und 101.

Die Anwohner der Boschstraße wehren sich gegen die Bebauung der Grünfläche zwischen den Hausnummern 99 und 101.

Foto: RP/Dominik Schneider

Bereits seit mehr als einem Jahr kämpfen die Anwohner der Siedlung rund um die Boschstraße im Norden von Holthausen für ihre Grünfläche. Das Areal zwischen den Hausnummern 99 und 101 soll mit Garagen bebaut werden. Stadt und Eigentümer, die Firma Future Construct aus München, sehen Bedarf nach zusätzlichem Parkraum im Viertel, die Anwohner widersprechen dem.

Viel Hoffnung hatten die Bewohner jedoch nie, denn laut dem heute noch gültigen Bebauungsplan von 1968 ist die Siedlung als Wohngebiet, die Grünfläche jedoch tatsächlich als Garagenfläche angezeichnet. In der Hoffnung auf Unterstützung aus dem Rathaus haben sich die Anwohner der Boschstraße an Oberbürgermeister Thomas Geisel gewandt. Von diesem kam jetzt eine Antwort, die die Holthausener allerdings wenig freut.

Zwar begrüßt der SPD-Politiker den Einsatz der Bürger für ihre Grünfläche und dankt für ihr Engagement. Allerdings verweist er auf den ergangenen Vorentscheid und das aktuell laufende Genehmigungsverfahren sowie den geltenden, über 50 Jahre alten Bebauungsplan. Die heutige Verwaltung könne den damaligen Planerwillen nicht ohne weiteres übergehen.

Obwohl Geisel ausdrücklich erwähnt, dass er die Bestrebungen zur Grünerhaltung unterstützt, könne er nichts für die Anwohner tun. Die Baugenehmigung werde aller Voraussicht nach erteilt werden.

Trotz dieser Worte aus dem Rathaus geben sich die Anwohner nicht geschlagen. Sie befürchten, dass der entstehende Parkraum vor allem von Auswärtigen genutzt werden wird, und rechnen mit deutlich mehr Verkehr in ihren ruhigen Straßen. Marion Juraschek, die direkt neben dem fraglichen Grundstück wohnt, hat postwendend einen weiteren Brief an den Oberbürgermeister geschrieben. Darin bittet sie, wenn der Bau der Garagen schon nicht verhindert werden kann, zumindest für den im aktuellen Plan zugesagten Erhalt eines Teils der Grünfläche zu sorgen – und weiteres Grün zu ermöglichen. „Ich fände es zum Beispiel schön, wenn die Dächer der Garagen bepflanzt würden“, so Juraschek. In ihrem Schreiben beruft sie sich auf das Klimakonzept der Stadt. Außerdem bitten sie und andere Anwohner darum, dass sich die Garagen optisch in die umgebende Wohnbebauung einfügen. „Wir wollen nach Möglichkeit keine Container vor der Haustür haben“, so die Holthausenerin.

Ihr ist es wichtig, in der Nachbarschaft möglichst viel Grün zu erhalten. „Wenn es sich bei den Aussagen zum Klimakonzept um mehr als Sonntagsreden mit Blick auf die Kommunalwahl handelt, dann werden unsere Anregungen sicherlich Gehör finden“, hofft Juraschek.

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