Düsseldorf-Holthausen Seit 40 Jahren an der Geeststraße aktiv

Holthausen · Seit 40 Jahren gibt es den AWO-Familientreff in Holthausen.

 Ehrenamtlerin Helga Ramann (v.l.), Antje Fuchs und Beate Lüke im Souterrain, das für die Awo neu hergerichtet wurde.

Ehrenamtlerin Helga Ramann (v.l.), Antje Fuchs und Beate Lüke im Souterrain, das für die Awo neu hergerichtet wurde.

Foto: Andrea Röhrig

Wenn es so etwas wie den Titel zu verleihen gäbe, wer die Seele des Familientreffs Holthausen ist, Helga Ramann wäre in den 40 Jahren, in denen sie sich an der Geeststraße ehrenamtlich engagiert, wahrscheinlich so manches Mal schon ausgezeichnet worden. Doch darum ging es ihr nicht, als sie sich 1978 dafür stark machte, dass im Stadtteil ein Mutter-Kind-Angebot aus der Taufe gehoben werden sollte. Damals war Ramann selber junge Mutter, 1970 kam die Tochter, sechs Jahre später ihr Sohn auf die Welt.

Weil sich unabhängig von Helga Ramann auch noch eine weitere Mutter engagieren wollte, mündete die Initiative der beiden Holthausenerinnen in der Gründung des Familientreffs an der Geeststraße, dessen Träger bis heute die Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist und der gerade seinen 40. Geburtstag feiern konnte. „Ich hatte doch keine Lust, mit meinen beiden kleinen Kindern nur zu Hause zu bleiben“, berichtet Helga Ramann, warum sie sich damals so engagierte.

Zunächst wurden sie und ihre Kollegin von der Awo auf Schulungen geschickt. Schnell wurden danach die ersten Kurse angeboten. Fortschrittlich war man in dieser Einrichtung schon damals; dort wurde schon Yoga angeboten, als den Sport in Europa noch kaum jemand kannte. Dasselbe gilt für die Pekip-Gruppe – ein Angebot für Eltern mit Kindern im Krabbelalter. Noch heute gibt es Yoga, das Angebot wurde inzwischen um Shiatsu und Autogenes Training erweitert.

Auch nach all den Jahren schaut Helga Ramann regelmäßig in dem Familientreff vorbei und leitet Kurse und organisiert. Beate Lüke ist die hauptamtliche Kraft. Die Einrichtung ist Anlaufstelle für die vielen Menschen aus der bunten Siedlung. Schon von Beginn an war der Treff integrativ und international. Den Anfang machte eine griechische und eine marokkanische Gruppe. Daraus entstanden gemeinsame Unternehmungen und man bekochte sich gegenseitig nach Landesart. Inzwischen ist die Einrichtung auch Anlaufstelle für Geflüchtete, die in der Unterkunft am Karweg leben. Und natürlich wird gerne zusammen gefeiert, wie anlässlich des Jubiläums zum 40-jährigen Bestehen.

Inzwischen hat sich der Awo-Familientreff vergrößern können. Das ist der Schließung des Kinderclubs im Keller des Hochhauses geschuldet, den viele Jahre das Deutsche Rote Kreuz betrieb. Als klar war, dass sich das DRK zurückziehen wollte, weil die Stadt die Einrichtung nicht mehr unterstützte, gab es Protest im Viertel. Die Stadt sprang zunächst selbst ein, verkündete dann aber Mitte vergangenen Jahres das endgültige Aus.

Nach dem Auszug des Kindertreffs hat der Eigentümer, die Wohnungsgenossenschaft Wogedo die Räume renoviert; dort bietet nun die Sozialpädagogin Antje Fuchs, die eine halbe Stelle hat, ein breites Angebot – allerdings nicht explizit für die Kinder, die früher den Kindertreff besucht haben, weil der Treff sich vor allem an junge Familien wendet. Unter anderem gibt es jedoch von montags bis donnerstags von 14 bis 15.30 Uhr eine Lernförderung für Grundschüler. Beate Lüke sieht, dass die Menschen, die im Viertel leben, „ein großes Vertrauen gegenüber der Einrichtung haben“. Dazu gehören natürlich dann auch die Menschen wie Helga Ramann. Ab September ist ein neues Angebot geplant: Es soll einen offenen Treff für Senioren geben.

Kontakt: zu Beate Lüke 0211 60025534 und Antje Fuchs 0211 33995925

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