Holthausen 2700 Kilometer für die "Strahlemännchen"

Holthausen · Fabian Fischer wandert auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Sein Ziel ist es, 10 000 Euro Spenden für den Verein "Strahlemännchen" zu sammeln. Etwa vier Monate hat er eingeplant.

Fabian Fischer startet morgen auf der Kölner Landstraße seinen Marsch Richtung Santiago de Compostela.

Fabian Fischer startet morgen auf der Kölner Landstraße seinen Marsch Richtung Santiago de Compostela.

Foto: Olaf Staschik

In Spanien auf dem Jakobsweg zu laufen - davon hat Fabian Fischer schon lange geträumt. Die Idee, sich bereits von Düsseldorf aus auf den Weg nach Santiago de Compostela zu machen, ist allerdings eher zufällig entstanden. Eine Freundin erzählte ihm begeistert von der Arbeit des Vereins "Strahlemännchen", der Familien krebskranker Kinder unterstützt und den Kindern Wünsche erfüllt, sei es das Treffen mit einem Fußballnationalspieler oder ein Urlaub.

"Ich habe selbst viele Menschen, die mir nahestanden, an Krebs verloren. Daher überzeugte mich die private Initiative des Ehepaares Johanna und Eric Junge sehr", sagt Fischer. Durch den Kontakt zum Verein entstand die Idee, nicht nur einige Kilometer auf dem Jakobsweg zu wandern, sondern gleich 2700 - als Spendenlauf.

Morgen geht es los mit der ersten Etappe nach Köln. Einen religiösen Hintergrund hat die Wahl des Jakobswegs für ihn eher nicht. "Die Strecke ist sehr gut ausgeschildert, da muss ich nicht so oft auf die Karte schauen", denkt er praktisch. Nur die Ernährung dürfte zur Herausforderung werden. Als Veganer auf die benötigten 5000 Kalorien pro Tag zu kommen, ist nicht so einfach. "In nächster Zeit werde ich sehr viele Nüsse essen müssen, um nicht allzu viel abzunehmen."

Vier Monate lang wird er voraussichtlich auf dem Weg sein. "Ich erfülle mir damit einen Lebenstraum. Wenn ich es jetzt nicht machen würde, würde es die ganze Zeit in mir brodeln", sagt er. Er studiert Ernährungswissenschaft und nutzt die Studienzeit, um einige Monate auszusteigen. Später im Arbeitsleben sei dies wahrscheinlich kaum noch möglich.

Die letzten Tage in Düsseldorf hatte er noch viel zu tun: Auto verkaufen, packen, Freunde verabschieden, die letzten Vorbereitungen treffen. Sein Gepäck wird sich in Grenzen halten, mehr als acht Kilo inklusive Schlafsack, Zelt, Isomatte und Kochtopf möchte er nicht in seinem Wanderrucksack mit sich herumtragen. Die gesponserten Trekkingschuhe sollen ein treuer Begleiter werden, aber wahrscheinlich wird es die Pflasterrolle ebenso.

"Egal wie gut die Schuhe sind, Blasen werde ich wohl trotzdem bekommen", sagt er und spricht aus Erfahrung: Mit einem Freund zusammen ist er bereits zum Rock-am-Ring-Festival in der Eifel gewandert und auf eigene Faust 2000 Kilometer durch Marokko gelaufen.

Nach Spanien ist er bewusst alleine unterwegs und hat sich für die weniger bekannten Routen des Jakobsweg entschieden. So ist er in Frankreich zum Beispiel auf der Via Lemovincensis unterwegs statt auf der populäreren Via Podiensis - in der Hoffnung, jenseits der großen Pilgerströme zu laufen.

Über seine Erlebnisse auf der Strecke wird er auf der Facebook-Seite "2700 Kilometer für Kinderwünsche" schreiben und hofft auf zahlreiche Spender. 10 000 Euro würde er gerne in den kommenden vier Monaten für den Verein erhalten. Die Reisekosten trägt er selbst, das Geld geht zu hundert Prozent an die "Strahlemännchen". Bisher sind schon mehr als 800 Euro zusammengekommen. "Und das, bevor ich überhaupt losgegangen bin", sagt er erfreut.

(RP)
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