Himmelgeist Neues Leben für den Dorfkiosk

Himmelgeist · In Himmelgeist hat der Kiosk nahe der Grundschule mit neuen Betreibern vor einigen Wochen wiedereröffnet. Er ist zentraler Anlaufpunkt im Dorf. Dort gibt es Süßes, Kuchen und Kaffee und immer Zeit für einen kurzen Schwatz.

 Siham Antony bietet am Wochenende auch Kaffee und Kuchen in ihrem Kiosk an. Gemeinsam mit ihrem Mann entwickelt sie neue Ideen für das kleine Geschäft - vom handgemachten Eis bis zum Getränke-Lieferservice.

Siham Antony bietet am Wochenende auch Kaffee und Kuchen in ihrem Kiosk an. Gemeinsam mit ihrem Mann entwickelt sie neue Ideen für das kleine Geschäft - vom handgemachten Eis bis zum Getränke-Lieferservice.

Foto: Anne Orthen

Eine kleine Bank steht einladend vor dem Schaufenster des kleinen Lädchens am Steinkaul. Von den meisten in Himmelgeist wird es nur "das Kiosk" genannt, auch wenn der Schriftzug "Tabak Börse" über dem Eingang steht. Auf der Bank lassen sich morgens gerne Menschen nieder für einen Espresso-Stopp oder einen schnellen Kaffee vor der Arbeit. Immerhin kommt er aus einer klassischen italienischen Maschine. Viele holen sich die Zeitung und Zigaretten; Langschläfer sonntags Brötchen, wenn die Bäcker im Dorf schon wieder geschlossen haben.

Bald kommen zu den Plätzen auf der Bank noch Bistrotische hinzu. "Demnächst gibt es bei uns auch Eis aus einer Manufaktur in Wuppertal", verrät Siham Antony. Zwölf verschiedene Sorten hat die 40-jährige Inhaberin geplant. Verzehr werden soll das Eis oder der Kuchen dann an kleinen Tischen, die sie bald aufstellen will. Dafür soll die Garageneinfahrt neben dem Laden demnächst offen stehen. Etwas Platz dafür gäbe es auch vor dem Laden auf dem Gehsteig. "Hier kommen so viele Menschen vorbei, da ist das ein gutes Angebot", sagt die neue Betreiberin.

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen haben schon viele Radfahrer Station gemacht für einen kurzen Trinkstopp. "Wir sind quasi ein "Büdchen plus" mit einigen Extras und sehen uns als Ergänzung zum Angebot in Himmelgeist", sagt sie. An Sonn- und Feiertagen steht nun sogar frischer Kuchen zum Verkauf auf der Theke. Gemeinsam mit ihrem Mann Huy hat Siham Antony den beliebten Kiosk Ende Dezember vergangenen Jahres übernommen. Eröffnung war allerdings erst im März. Die Umbauarbeiten verzögerten sich. Für viele Anwohner eine Zeit ohne die bequeme Nahversorgung eines Büdchens, die immer wieder in den sozialen Netzwerken diskutiert wurde.

Jetzt haben die neuen Besitzer viele Ideen für den kleinen Kiosk im Dorf. Das Sortiment stimmen sie auf die Nachfrage ab. Deshalb sind neben Vanillezucker und Backpulver sogar "Backed Beans" für ein deftiges Frühstück im Angebot. Sie stehen neben den Klassikern wie Toilettenpapier, Milch, Butter und Eiern vom Schlosshof in Garath.

Das Paar selbst kommt eigentlich aus der Gastronomie. In der Düsseldorfer Altstadt betreibt Huy Antony einen Irish Pub. Beide wollten in den Düsseldorfer Süden. "Ich komme ja aus Holthausen", sagt Siham Antony. Ihr Mann stammt aus Benrath. Mittlerweile wohnen beide in Itter. Dann hörten sie, dass der Kiosk in Himmelgeist frei wurde und griffen zu. Hier schätzen sie das Dorfleben. Siham Antony kennt mittlerweile die Veranstaltungen, die demnächst in Himmelgeist stattfinden und stellt sich darauf ein.

Oft war der Kiosk ein Treffpunkt mit Stehtisch und einem kühlen Bier. Das möchten die Betreiber weiterführen. Sie bieten einen Hermes-Service für Paketlieferungen an. "Leider kein Lotto mehr und auch keine Rheinbahn-Tickets", sagt Siham Antony. Das lohne sich wegen geringer Umsätze nicht, teilten ihr die Unternehmen dazu mit. Der Kiosk bietet auf kleiner Fläche viele Dinge für Groß und Klein. Kinder dürfen beispielsweise süße Tüten selbst zusammen stellen. "Das finde ich toll", sagt ein Junge, der mittags vorbeischaut. Erwachsene dürfte die Bierauswahl mit Altbiersorten von Schumacher über Uerige bis Füchschen freuen und die Tatsache, dass es eine sehr große Auswahl irischer Whiskeys gibt. Siham Antony berät auch Kunden in Weinfragen. "Das ist ein persönliches Interesse von mir", sagt sie. Mittlerweile gibt es drei Etagen im Regal mit ausgefallenen Weinsorten, die auch wechseln.

Ab Juni soll ein Lieferservice für Getränke hinzukommen, sagt die Kiosk-Betreiberin. "Wir fahren dann zweimal die Woche Getränke aus", kündigt sie an. Mit dem Angebot möchte das Paar älteren Kunden entgegenkommen, die oft nur zwei Flaschen Wasser kaufen, weil sie diese gut transportieren können.

(RP)
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