Himmelgeist/Itter Messdiener ratschen an Kartagen

Himmelgeist/Itter · Brauch wird Karfreitag und -samstag in Itter und Himmelgeist gepflegt.

Auch in einigen katholischen Gemeinden in Düsseldorf - Himmelgeist, Itter, Hamm, Flehe, Volmerswerth, Heerdt und Lörick - wird er noch gepflegt, der alte Brauch des Kar-Ratschens.

In Himmelgeist etwa fahren Messdiener am morgigen Karfreitag um 7, um 12 und um 19 Uhr sowie am Karsamstag um 7 und um 19 Uhr auf ihren Fahrrädern flott durch den Stadtteil. In der Hand halten sie Ratschen, mit denen sie ordentlich Lärm machen. Dazu rufen sie in der Frühe laut aus "Morgensglock". Im benachbarten Stadtteil Itter sind die Messdiener jeweils am Karfreitag und Karsamstag um 12 Uhr und um 18 Uhr mit ihren Ratschen unterwegs. Das laute Geklapper ist dabei aber nicht als frühmorgendliche Ruhestörung zu verstehen, sondern die Pflege eines alten Brauchs, schreibt Sabine Polster, Pressereferentin der katholischen Kirche in Düsseldorf in einer Pressemitteilung. Am Karfreitag und Karsamstag ziehen Kinder, meistens Messdiener, mit Holzratschen durch die Straßen der Dörfer und Stadtteile, um die Gläubigen an die Gebetszeiten und Gottesdienste zu erinnern. Die Ratschen sind ein Ersatz für das Glockenläuten.

"Der Karfreitag ist ein Tag der Trauer. Aus Respekt vor dem Leiden Christi wird an diesem Tag auf alles Laute und Fröhliche verzichtet. Aus diesem Grund schweigen auch die Kirchenglocken vom Gloria in der Feier vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis zum Gloria in der Osternacht. Man sagt auch, die Glocken seien nach Rom geflogen", erklärt Stadtdechant Monsignore Ulrich Hennes. Als Ersatz für das Glockenläuten kommen dann die Ratschen zum Einsatz. Sie treten an die Stelle des Angelusläutens, also des morgendlichen, mittäglichen und abendlichen Läutens der Kirchenglocken. "Innerhalb der Liturgie ersetzen sie die Wandlungsglocken und begleiten die Prozession mit dem Allerheiligsten am Gründonnerstag", so Hennes weiter.

(RP)
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