Himmelgeist/Holthausen Eigenständige Schule für Himmelgeist

Himmelgeist/Holthausen · Bislang war der Standort Steinkaul lediglich eine Dependance der katholischen Apollinaris-Schule in Holthausen. Für das Schuljahr 2019/2020 ist in Himmelgeist eine eigenständige Grundschule geplant.

 Den Anbau (links) hat die Schule 2014 in Betrieb genommen. In einem geplanten zweiten Erweiterungsschritt sollen unter anderem die Container einem festen Gebäude weichen.

Den Anbau (links) hat die Schule 2014 in Betrieb genommen. In einem geplanten zweiten Erweiterungsschritt sollen unter anderem die Container einem festen Gebäude weichen.

Foto: Anne Orthen

Die Mitglieder der Bezirksvertretung 9 wurden in ihrer Sitzung am Freitagnachmittag von Schulverwaltungsamtsleiterin Dagmar Wandt über das weitere Vorgehen bei der geplanten Aufspaltung der katholischen Apollinaris-Grundschule informiert. Bislang gibt es zwei Schulstandorte: das Stammhaus an der Itterstraße sowie die Dependance in Himmelgeist. Weil aber inzwischen wegen des Zuzugs von Familien nach Himmelgeist und Itter die Dependance stärkeren Zulauf hat, hatte sich die Schulkonferenz Anfang Juni für eine Trennung in zwei eigenständige Grundschulen ausgesprochen, die dann jeweils am Standort einen eigenen Schulleiter respektive eine Schulleiterin, Sekretariat und einen Hausmeister haben. Bislang wird Himmelgeist von Holthausen aus betreut.

Ende Juni hatte das Schulverwaltungsamt eine Befragung der Eltern gestartet, ob nach der Trennung beide Schulen katholisch bleiben sollen. Doch weil dieses Verfahren so holprig gelaufen war und sich die Eltern ungenügend informiert fühlten, wurde es trotz eines Ergebnisses gestoppt. An beiden Schulstandorten hatte sich die Mehrzahl der Eltern, die abgestimmt hatten, für den Erhalt des katholischen Bekenntnisses ausgesprochen. Doch die von Gesetzes wegen nötigen Abstimmungsquoten wurden nicht erfüllt. Amtsleiterin Wandt hatte Ende September in der Sitzung des Schulausschusses Fehler ihres Amtes eingeräumt. Auf Anfrage der CDU-Bezirksvertreter Ute Geller und Ulrich Hampe erläuterte Wandt nun in der BV-Sitzung, wie die Verwaltung das weitere Vorgehen plant: Am Standort Holthausen wird sie zweizügig als katholische St.-Apollinaris-Grundschule weitergeführt. Hier wird es keine neue Abstimmung darüber geben, ob sie nicht doch in eine städtische Einrichtung umgewandelt wird.

Anders sieht es jedoch in Himmelgeist aus. Das Schulverwaltungsamt plant nun statt der Teilung eine neue dreizügige und eigenständige Grundschule ab dem Schuljahr 2019/2020 in dem Gebäude Am Steinkaul. Das bedeutet, dass die Jahrgänge einschließlich des Einschulungsjahres 2018/2019 noch zum Holthausener Stammhaus gehören und auch von dort geleitet werden. Erst wenn der dann eingeschulte Jahrgang seine vier Grundschuljahre durchlaufen hat, ist St. Apollinaris in Himmelgeist Geschichte. Das wird im Sommer 2022 der Fall sein. Bis dahin laufen beide Schulen parallel nebeneinander im Gebäude Steinkaul. Bevor diese Planungen umgesetzt werden können, müsste der Rat der Stadt Düsseldorf zunächst einem Ratsbeschluss für die Neugründung einer Grundschule in Himmelgeist zustimmen. Das ist laut Wandt für Anfang 2018 geplant.

Weil sie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, will die Verwaltung nach den Herbstferien die Eltern beider Schulstandorte zu Informationsabenden einladen. Die Eltern der Himmelgeister Schule sind vergangene Woche vom Schulverwaltungsamt angeschrieben worden. In den Informationsveranstaltungen will die Stadt auch darüber informieren, dass es ein neues Abstimmungsverfahren über die Schulform (konfessionell oder städtisch) an der neuen Himmelgeister Grundschule geben wird und welche Eltern in welchem Umkreis zur Himmelgeister Schule ihre Stimme abgeben können.

Noch einmal zurück zu der geforderten Quote von mindestens 224 abgegebenen Stimmen, die auch bei einer Abstimmung in Himmelgeist Anwendung finden wird. Diese Zahl beruht nach den Erläuterungen von Dagmar Wandt in der BV-Sitzung auf der Berechnung einer normalen Grundschulgröße in NRW: vier Klassen zu je 28 Schüler, macht zusammen 112 Schüler, für zwei Jahrgänge macht das die Zahl von 224 Stimmen.

Werden in Himmelgeist weniger Stimmen abgegeben, wird die Schule automatisch als städtische Gemeinschaftsgrundschule gegründet. Bei dieser gilt dann nicht die Einschränkung wie an Bekenntnisschulen, dass Kinder mit der entsprechenden Konfession Vorrang haben, wenn es denn mehr Bewerber als Plätze gibt. Ob diese Situation in Himmelgeist eintreten könnte, kann derzeit niemand sagen.

Im März 2016 wies das Oberverwaltungsgericht in Münster die Beschwerde gegen ein Urteil des Aachener Verwaltungsgerichtes zurück. Dort hatten Eltern für ihr katholisch getauftes Kind erstritten, dass es nach einer Absage von einer katholischen Grundschule dort nun aufgenommen werden muss.

(rö)
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