Verkehr Wenig Platz für Bahn-Pendler

Hellerhof · Der S-Bahnhof Hellerhof ist bei Pendlern beliebt, weil dort der VRR beginnt. Doch die Park-and-Ride-Plätze sind knapp.

 Parkplätze sind Mangelware in der Nähe des Hellerhofer S-Bahnhofs, weil inzwischen am Einkaufszentrum Carlo-Schmid-Straße ein Teil der Fläche bewirtschaftet ist.

Parkplätze sind Mangelware in der Nähe des Hellerhofer S-Bahnhofs, weil inzwischen am Einkaufszentrum Carlo-Schmid-Straße ein Teil der Fläche bewirtschaftet ist.

Foto: Anne Orthen (ort)

Bahnfahren kann teuer sein, vor allem, wenn die Strecke durch mehrere Verkehrsverbünde führt. Pendler versuche daher oft, Fahrten über diese Grenzen zu meiden – das sieht man zum Beispiel am Haltepunkt Hellerhof, dem südlichsten S-Bahnhof der Landeshauptstadt.

Eine einfache Fahrt von dort zum Hauptbahnhof kostet 2,90 Euro. Eine Fahrt von Langenfeld-Berghausen, von Hellerhof aus gesehen dem nächsten Bahnhof in südlicher Richtung, dauert nur zwei Minuten länger, kostet allerdings sechs Euro. Der Grund: Düsseldorf liegt im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der aber südlich des Stadtgebiets endet. Daher ist die Fahrt von Langenfeld (liegt im VRS) in die Düsseldorfer Innenstadt doppelt so teuer, obwohl nur unwesentlich länger.

Viele Berufspendler und Menschen, die in die Innenstadt wollen, versuche daher, diese Preise zum umgehen und fahren ab dem Hellerhofer Bahnhof. Das stellt Ansprüche an die Infrastruktur in Düsseldorfs südlichstem Stadtteil. Als Angebot für die Pendler gibt es beispielsweise den kostenfreien Park-and-Ride-Platz an der Carlo-Schmid-Straße. „Dieser Parkplatz ist eigentlich immer voll“, sagt Bezirksbürgermeister Uwe Sievers. Seit einiger Zeit ist nur noch ein Teil der Fläche für Pendler freigegeben: die südliche Hälfte, die der Stadt gehört. Die nördliche Hälfte hingegen gehört zum Großteil dem angrenzenden Aldi-Markt, und dort ist das Parken nur mit Parkscheibe zeitlich begrenzt gestattet. „Die meisten Pendler halten sich an die Einschränkung, was dazu führt, dass man auf dem nicht eingeschränkten Teil tagsüber quasi keinen freien Platz mehr findet“, sagt Sievers. Einige Pendler weichen deswegen in die Seitenstraßen aus, was wiederum die Anwohner stört.

Eine mögliche Lösung, die einige Hellerhofer vorschlagen, wäre ein Parkdeck: eine einfache Stahl-Konstruktion, die es ermöglicht, Autos auf mehreren Etagen abzustellen. Harald Mikat vom Vorstand des Hellerhofer Bürgervereins begrüßt den Vorschlag. „Das würde auf jeden Fall dazu beitragen, die Situation zu entspannen. Man müsste einmal konkret darüber nachdenken.“ Bürgermeister Uwe Sievers sieht ein Parkdeck jedoch kritisch. „Das wäre ein optischer Schandfleck, ich vermute, viele Bürger würden dagegen aufbegehren“, sagt er. Eine ähnliche Idee für das Gelände habe es bereits vor 20 Jahren in der Stadtverwaltung gegeben, sie sei allerdings nicht weiter verfolgt worden.

Einige Pendler kommen nicht mit dem Auto nach Hellerhof, sondern mit dem Fahrrad. Doch auch hier gibt es Probleme. Zwar wurden vor kurzem zehn Fahrradboxen in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs eröffnet, eine Lösung für die große Zahl der Pendler ist das jedoch nicht. „Die aktuellen Möglichkeiten werden dem Bedarf einfach nicht gerecht“, sagt Harald Mikat vom Bürgerverein und schlägt einen neuen Unterstand für eine größere Zahl an Fahrrädern vor. Auch Bezirksbürgermeister Sievers sieht dringenden Handlungsbedarf. Aber: „Es ist auch immer ein Platzproblem. Für die Verkehrssituation in Hellerhof sind kreative Lösungen gefragt.“

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