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Hellerhof "Sehr konstruktive Gespräche mit Eltern"

Hellerhof · Eine Kommission, die sich mit den Trägerwechseln von städtischen Kitas beschäftigt, wird am 14. Februar von der Verwaltung informiert, bei welchen der 20 überprüften Kitas – darunter der in Hellerhof-Ost – ein Wechsel Sinn macht.

 Ursula Holtmann-Schnieder, Vorsitzende des JHA.

Ursula Holtmann-Schnieder, Vorsitzende des JHA.

Foto: SPD

Eine Kommission, die sich mit den Trägerwechseln von städtischen Kitas beschäftigt, wird am 14. Februar von der Verwaltung informiert, bei welchen der 20 überprüften Kitas — darunter der in Hellerhof-Ost — ein Wechsel Sinn macht.

 Bezirksvorsteher Klaus Mauersberger (CDU).

Bezirksvorsteher Klaus Mauersberger (CDU).

Foto: Göttert

Sie liegen nebeneinander: die städtische Kita, Dresdener Straße 59, in der 60 Kinder betreut werden, und die "Evangelisch integrative Einrichtung für Kinder" an der Dresdener Straße 61 der Diakonie, die Platz hat für 45 Kinder. Da liegt es auf der Hand, dass der Stadt die Idee kommt, beide Einrichtungen unter ein Dach und zwar das der Diakonie zu legen. Denn die räumliche Nähe ist eine von mehreren Kriterien, die bei der Übergabe eine Rolle spielen sollen. Weitere sind: Ob es in einem Stadtteil viele städtische Einrichtungen gibt, ob die städtische eine eingruppige ist und ob sich ein anderer Träger findet.

 Im Erdgeschoss dieses Wohnhauses an der Dresdener Straße unetrhält die Stadt derzeit noch eine Kindertagesstätte. Sie wurde 1997 eröffnet. Daneben liegt direkt eine Einrichtung der Diakonie.

Im Erdgeschoss dieses Wohnhauses an der Dresdener Straße unetrhält die Stadt derzeit noch eine Kindertagesstätte. Sie wurde 1997 eröffnet. Daneben liegt direkt eine Einrichtung der Diakonie.

Foto: Göttert

Dazu gibt es eine verwaltungsinterne Liste. Eine Kommission, die auch mit Kommunalpolitikern aus allen Fraktionen besetzt ist, hat sich des Themas angenommen. In deren nächster Sitzung am 14. Februar präsentiert die Verwaltung, welche der 20 überprüften Kitas tatsächlich infrage kommen. "Es werden zwischen acht und zwölf sein", sagt Stephan Friedel, stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses (JHA), der RP.

Die städtische Einrichtung in Hellerhof-Ost steht auf der Liste. Es gibt Punkte, die für eine Übergabe sprechen — alleine schon die unmittelbare Nachbarschaft zur Diakonie-Kita. Doch beschlossen sei noch gar nichts, betont Friedel. Er rechnet damit, dass vielleicht ab der April-Sitzung des Stadtrates die ersten Entscheidungen über mögliche Trägerwechsel gefällt werden können.

Die einzige Einrichtung, bei der der Stadtrat einen Trägerwechsel bereits beschlossen hat, ist die Garather Kita Carl-Friedrich-Goerdelerstraße. Sie soll zum 1. August an SOS Kinderdorf übergeben werden. Dieser Entscheidung ging allerdings eine miserable Informationspolitik der Stadt sowie der lautstarke Protest der Eltern und der Gewerkschaft Verdi als Vertreter für die Beschäftigten voraus. Noch vor Weihnachten hatte sich die Einigungsstelle auf Antrag des städtischen Personalrates mit dem Thema befasst. Tenor: Es wurde die Empfehlung ausgesprochen, dass der Wechsel vollzogen werden könne. Allerdings unter der Maßgabe, sozialplanähnliche Regelungen für die Mitarbeiter auszuarbeiten. Doch das soll nach Informationen unserer Zeitung noch nicht passiert sein. Die Empfehlung der Einigungsstelle muss nun noch einmal in den Stadtrat: Ob schon in der Sitzung am 31. Januar ist fraglich.

Selbst CDU und FDP, die das Mehrheitsbündnis im Stadtrat stellen und letztlich der Garant dafür sind, dass die von OB Dirk Elbers (CDU) geführte Verwaltung ihre Entscheidungen durch- und umsetzen kann, fühlen sich von der Verwaltung ungenügend informiert. Für den am Dienstag tagenden Jugendhilfeausschuss gab es einen Antrag der beiden Fraktionen, in dem die Verwaltung beauftragt wird, über die Ausbauplanung bei den Kindertageseinrichtungen zu berichten. Diese Vorlage soll auch "Informationen zu möglichen Trägerwechseln beinhalten." Unterschrieben hat den Antrag neben der FDP-Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann auch Friedel.

Der CDU-Mann hatte am 10. Januar mit CDU-Ratsherr Harald Wachter und Bezirksvorsteher Klaus Mauersberger (CDU) ein "sehr konstruktives Gespräch" (Mauersberger) mit den Elternsprechern und der Leitung der städtischen Kita Dresdener Straße. Gerüchteweise hatten die Eltern bereits Ende September gehört, dass ihre gut funktionierende Kita mit einer engagierten Leitung in andere Trägerschaft überführt werden soll.

Da nach derzeitigem Stand noch völlig unklar sei, ob die Hellerhofer Einrichtung am Ende eine derjenigen sei, die an einen privaten Träger übergeben werde, möchte Mauersberger erst mal den Ball flach halten: "Deswegen hatten wir eigentlich Stillschweigen vereinbart", erstaunt es ihn, dass der grüne BV-Vertreter Robert Bellin mehrere Anträge für die Sitzung der Bezirksvertretung gestellt hat. Friedel: "Wenn wir nur acht statt 20 Kitas übergeben, wäre es wenig hilfreich gewesen, im Vorfeld Eltern und Mitarbeiter aller 20 Einrichtungen in Aufruhr zu versetzen", erläutert er die aus seiner Sicht gute Herangehensweise der Stadt an dieses heiße Eisen.

Mauersberger will, dass vor einer Entscheidung alle offenen Fragen geklärt sind. Etwa diese, ob die beiden Hellerhofer Einrichtungen zusammengelegt werden, oder ob beide Einrichtungen — wenn auch unter dem Dach der Diakonie — autonom bleiben sollen. Oder die Frage: Was passiert mit dem Personal? In der Garather Kita hält die Belegschaft derzeit die Füße still; diese will nach dem Informationsdesaster durch die Stadt derzeit nicht durch vorzeitige Personalwechsel erneute Unruhe in die Einrichtung tragen.

Die SPD hält nach wie vor an ihrer Überzeugung fest, dass es keinen Sinn macht, den Träger in funktionierende Einrichtungen zu wechseln. "Wir haben in Düsseldorf eine hohe Trägervielfalt, auch in Garath", hält Ursula Holtmann-Schnieder, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, den Hinweis auf die Trägervielfalt als ein Wechselkriterium für vorgeschoben: "Es geht letztlich doch nur um Einsparungen im Personaletat." Kaum ein Erzieher werde von der Stadt zu einem freien Träger wechseln, rechnet Holtmann-Schnieder vor. Die freiwerdenden Kräfte kann die Verwaltung wegen der engagierten Ausbaupläne der Betreuungsplätze für unter Dreijährige — die einen höheren Personalschlüssel als Gruppen nur mit älteren Kindern haben — in anderen städtischen Kitas gut gebrauchen. So müssen keine neuen Erzieher eingestellt werden.

(RP)
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