Hellerhof Ärger um neue Linksabbiegespur

Hellerhof · Im Zentrum von Hellerhof ist aus der zweispurigen Fahrbahn nur noch eine Geradeausspur geworden. Die Betroffenen wundern sich. Politik und Verwaltung waren nicht informiert. Am Donnerstag gibt es einen Ortstermin.

 Die Linksabbiegespur am Hellerhofweg. Bis vor Kurzem ging es hier zweispurig geradeaus weiter zur Unterführung.

Die Linksabbiegespur am Hellerhofweg. Bis vor Kurzem ging es hier zweispurig geradeaus weiter zur Unterführung.

Foto: Olaf Staschik

Der Mensch ist ein Gewohnheits-Tier - auch der Autofahrer. Deshalb reagiert er manchmal auch nicht auf geänderte Verkehrsführungen, die plötzlich vorhanden sind. Offenbar in einer Nacht- und Nebelaktion, diesen Eindruck haben die Hellerhofer, hat das Amt für Verkehrsmanagement in Hellerhof die Verkehrsführung geändert.

Seit Jahren ist der Hellerhofweg an der Kreuzung Carlo-Schmid- und Berta-von-Suttner-Straße zweispurig. Wer beispielsweise aus Richtung Monheim kommt, fährt über die Ampel weiter durch die Unterführung und gelangt zur Kreuzung Frankfurter Straße. Dort ist der Hellerhofweg sogar dreispurig - mit zwei Linksabbiegespuren Richtung Garath.

Doch plötzlich ist eine der beiden Spuren an der Kreuzung, die rechts zum Einkaufszentrum und zum Park & Ride-Platz führt nur noch einspurig. Die zweite Spur ist inzwischen nur noch für Linksabbieger gedacht. So ist sie auch kennzeichnet - auf der Fahrbahn. Die Linksabbiegerspur führt zum Reiterhof, zur Gaststätte Hotte-Hü, und zu BMW-Brandenburg.

Die Verwaltung hingegen argumentiert, dass es vermehrt wieder zu Unfällen gekommen sei und deshalb die Linksabbiegespur erneut markiert wurde. Ihres Erachtens sei die getrennte Spur notwendig. Nach Auffassung des Amtes für Verkehrsmanagements sei schnelles Handeln erforderlich gewesen. Zufällig hatte eine Firma Kapazitäten frei, so dass die Bezirksvertretung nicht mehr informiert wurde, heißt es. Die Kommunalpolitiker sehen allerdings weiterhin die Linksabbiegespur als überflüssig an und wollen den ursprünglichen Zustand wieder herstellen.

Auch für viele Hellerhofer ist es unverständlich, warum dort nun plötzlich eine Linksabbiegespur auftaucht. Jetzt führt nur noch die rechte Spur geradeaus. Doch viele Autofahrer halten sich nicht an die neue Verkehrsführung, fahren auch auf der zweiten Spur geradeaus weiter.

Bezirksvertreter Klaus Mauersberger (CDU): "Ich verstehe diese ganze Aktion nicht." Zahlreiche Bürger haben sich schon bei ihm beschwert, andere wiederum haben beobachtet, dass es häufig zu Beinahe-Unfällen gekommen sei. Mauersberger hat schon das Aufstellen von Info-Schilder im Kreuzungsbereich gefordert. Doch passiert ist nichts. Und eigentlich kann der Hellerhofer nicht verstehen, warum diese Linksabbiegespur überhaupt eingerichtet wurde. "Das erstaunt mich schon", sagt er, zumal es doch gar nicht so viele Linksabbieger gebe.

Außerdem staut sich inzwischen zu bestimmten Zeiten, vor allem morgens, der Verkehr für die Autofahrer, die aus Richtung Monheim kommen, weil es vor der Ampel nur noch eine Fahrspur gibt. Auch Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt ist erstaunt über die neue Verkehrsführung. Weder die Politik, noch die Bezirksverwaltungsstelle seien informiert worden. Sandt wundert sich um so mehr, weil vor drei Jahren schon einmal eine Linksabbiegespur an dieser Stelle eingerichtet wurde. Die Verkehrsführung wurde nach einem Beschluss der Bezirksvertretung allerdings sehr schnell wieder rückgängig gemacht.

Und wie geht es nun in Hellerhof weiter? Schon am Donnerstag um 8 Uhr gibt es einen Ortstermin mit Vertretern des Amtes für Verkehrsmanagement, der Unfallkommission und Mitgliedern der Bezirksvertretung.

(RP)
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