Heerdt Vortrag zu den Regierungsbunkern

Heerdt · In Zeiten des Krieges sollen sie der Bevölkerung Zuflucht und Schutz bieten: Bunker. Doch während etwa die heutige Bunkerkirche tatsächlich im Zweiten Weltkrieg den Menschen in Heerdt als Unterschlumpf während Bombenangriffen diente, wurden andere Bunker niemals wirklich genutzt – so wie die Regierungsbunker von DDR und Bundesrepublik während des Kalten Krieges.

 Dieter Lepiorz gibt Informationen zur Bunkerkirche.

Dieter Lepiorz gibt Informationen zur Bunkerkirche.

Foto: Endermann

In Zeiten des Krieges sollen sie der Bevölkerung Zuflucht und Schutz bieten: Bunker. Doch während etwa die heutige Bunkerkirche tatsächlich im Zweiten Weltkrieg den Menschen in Heerdt als Unterschlumpf während Bombenangriffen diente, wurden andere Bunker niemals wirklich genutzt — so wie die Regierungsbunker von DDR und Bundesrepublik während des Kalten Krieges.

Genau um sie ging es jetzt auch in der Bunkerkirche. Unter dem Titel "Deutschland und seine Bunker: Von Schutzräumen zu Mahnmalen" hatten die Verlagsanstalt Handwerk und der Katholische Seelsorgebereich Linksrheinisches Düsseldorf zu Vortrag und Diskussion eingeladen. Mit dabei: die Ingenieure der Regierungsbunker.

"Wir haben diesen Ort für unsere Diskussion ausgewählt, weil er wohl am besten das Thema trifft: Aus einem Bunker ist ein Ort des Friedens geworden", sagt Hans Jürgen Below, Geschäftsführer der Verlagsanstalt Handwerk. Diese hat unter dem Titel "Plan B. — Bonn, Berlin und ihre Regierungsbunker" jetzt ein Buch zu den Schutzräumen in Ost und West herausgebracht und dazu auch die Ingenieure befragt.

Und die waren sich auch in der Bunkerkirche in einem einig: "Wir wollten nie, dass unsere Bunker tatsächlich zum Einsatz kommen. Denn wahrscheinlich hätten sie keine Atombombe überlebt", sagt Hans Walter, der einst den Regierungsbunker für Konrad Adenauer in Bad Neuenahr-Ahrweiler errichtet hat.

17 Kilometer war er lang und dazu konstruiert, im Falle eines atomaren Angriffs Deutschlands Politiker zu schützen. Heute ist der Bunker weiterhin als Dokumentationsstätte zugänglich — allerdings nur noch auf 200 Metern. Der Rest wurde abgerissen, lediglich ein langer Tunnel ist noch vorhanden.

In der Bunkerkirche war Hans Walter derweil zum ersten Mal: "Aber ich bin wirklich sehr begeistert und beeindruckt, was die Menschen aus diesem Ort gemacht haben", sagt er.

(lai)
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