Umwelt in Düsseldorf Ein spezieller Aschenbecher in Heerdt soll die Umwelt schützen
Düsseldorf · Anja Bahners von der Stiftung Heerdt ist bei Clean-ups aufgefallen, wie viele Kippen im Stadtteil liegen. Mit der Initiative „Kip-it-clean“ soll Heerdt sauberer werden. Dafür gibt es vor dem Kulturhafen jetzt einen Aschenbecher, über den Raucher auch abstimmen können, ob es mehr solcher Behälter geben sollte.
Jedes Mal, wenn Anja Bahners an einem Clean-up in Heerdt teilnimmt, fällt ihr etwas auf. „Das, was man am meisten findet, sind Zigarettenkippen“, sagt die Gründerin der Stiftung für Heerdt. Meist werden sie weggeschnippt, auf die Straße, die Rheinwiesen oder an Bänken. „Am Nikolaus-Knopp-Platz kann man in einer Stunde leicht ein großes Glas mit Kippen füllen“, erzählt sie. Das sei besorgniserregend, findet Bahners. Denn ein einziger Zigarettenfilter vergiftet bis zu 40 Liter Grundwasser.
In den letzten Wochen hat sich Bahners mehr und mehr mit dem Thema beschäftigt. „Mir war neu, dass selbst wenn man eine Kippe am Boden ausdrückt und diese dann mitnimmt, Giftstoffe am Boden bleiben, die mit dem Regen ins Grundwasser sickern“, sagt sie. Das Ganze sei ein großes Problem für die Natur, denn 80 Prozent der Kippen landeten direkt in der Umwelt.
Schon seit Langem setzt sich der Kulturhafen Heerdt, ein Projekt der Stiftung für Heerdt, für Umweltschutz ein und möchte jetzt auch auf das Kippenproblem aufmerksam machen. Dafür wurde vor dem Kulturhafen ein besonderer Aschenbecher aufgestellt, in den Raucher ihre Kippen werfen und gleichzeitig über Fragen wie „Sollte es mehr Ascher wie mich geben?“ abstimmen. Die Kippen werden von dem Verein Tobacycle abgeholt und inklusive Asche und Giftstoffen restlos verwertet. So entstehen beispielsweise neue Behälter für ihr Sammelsystem oder auch Aschenbecher to go.
„Der ‚Aschenbecher zum Abstimmen‘ wird jetzt für sechs Wochen vor dem Kulturhafen hängen, weil er so gut zu der ‚Rheinmüll mit Geschichte‘-Ausstellung in unseren Räumen passt. Danach soll er auf Wanderschaft gehen“, berichtet Bahners. Sie hofft, damit viele Unterstützer für ihre „Kip-it-clean“-Initiative zu finden. „Es wäre toll, wenn Gastronomen oder Unternehmen Sammelpartner werden. Auch an Bus- oder Bahnhaltestellen kann ich mir die Aschenbecher gut vorstellen.“ Und vielleicht gibt es auch Raucher, die ihre Kippen zu Hause selber trennen möchten, dafür gibt es spezielle Sammelsysteme. „Wir sind nicht gegen das Rauchen, ich habe selber lange geraucht. Wir wollen nur darauf aufmerksam machen, dass das Wegschnippen der Kippen unserer Natur schadet“, stellt die Initiatorin fest.