Heerdt Silberschatz in Bunkerkirche gefunden

Heerdt · Sieben Leuchter in Massiv-Silber und andere sakrale Kostbarkeiten werden restauriert.

 Dechant Michael Dederichs mit den gefundenen Leuchtern. Diese sollen verkauft werden. Der Erlös kommt der koptischen Kirche zugute.

Dechant Michael Dederichs mit den gefundenen Leuchtern. Diese sollen verkauft werden. Der Erlös kommt der koptischen Kirche zugute.

Foto: H.-J. Bauer

Einen Silberschatz der besonderen Art, wurde in der Bunkerkirche St. Sakrament gefunden. Sechs alte und von den Jahren gezeichnete Leuchter in Massivsilber kamen zu Vorschein, als Dechant Michael Dederichs mit den Pfarrmitgliedern Dieter Lepiorz und Peter Bauer einen fast vergessenen Schrank öffneten. Hocherfreut über den Fund ist Pfarrer Dederichs, der schon zwei der massiven Leuchter bei einem Goldschmied in Paderborn professionell restaurieren ließ.

Sie sollen verkauft werden, um vom Erlös die koptische Kirche zu unterstützen. "Die anderen werden auch noch in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege restauriert", so der Pfarrer, der daran denkt, sie anschließend der Kirche Maria, Hilfe der Christen zu überlassen. Woher der Schatz stammt, ist nicht mehr zu klären, nur, dass er 250 Jahre alt ist. Peter Bauer vermutet, dass Pfarrer Klinkhammer ihn einst als Honorar für seine Vorträge, die er landesweit hielt, bekommen haben könnte. Denn die Pfarrei St. Sakrament sei nicht reich gewesen. Das war aber nicht alles, was an historischen Kostbarkeiten in den Heerdter katholischen Kirchen gefunden wurde. "Vier normale Altarleuchter aus dem Jahr 1880 haben wir ebenfalls entdeckt und auffrischen lassen", so Pfarrer Dederichs. "Sie sollten in der Kirche St. Benediktus wieder einen Platz bekommen." Ein altes, ebenfalls restauriertes Weihrauchfass wie auch "Versehlaternen", etwa aus dem Jahr 1720, gehören auch zu den wiederentdeckten Schätzen. Pfarrer Dederichs: "Mit diesen Laternen gingen die Priester früher zu den Sterbenden."

Es gibt aber auch alte Messgewänder, die wieder hergerichtet werden sollen. "Wir haben in unseren Gemeinden so wenig Kunstschätze, dass wir das, was wir haben, erhalten sollten", so der Pfarrer. Alle Fundstücke werden aufgearbeitet und wieder gebrauchsfähig gemacht. So auch das wohl älteste linksrheinische Heiligenbild aus dem Jahr 1740, das Katharina, Sebastianus und Benediktus zeigt. Pfarrer Dederichs: "Zum Heerdter Schützenfest wird es fertig in St. Benediktus für alle zu sehen sein."

(hiw)
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