Heerdt Lärmschutzwand für die Kevelaerer Straße

Heerdt · Die Straße zwischen Handweiser und Autobahnkreuz Meerbusch ist eine der meistbelasteten im Linksrheinischen. Die Anwohner sollen jetzt vor dem Lärm geschützt werden.

Täglich rollen 32 000 Kraftfahrzeuge, davon zwölf Prozent Lkw, über die Kevelaerer Straße zum Neusser Hafen und zurück. Eine große Belastung für die Anwohner, die fast wie an einer Autobahn leben und so einem Lärmpegel von tagsüber 68 bis 73, nachts von 59 bis 73 Dezibel ausgesetzt sind. Zuviel für ein gesundes Wohnen, deshalb bekam der Straßenabschnitt zwischen Autobahnkreuz Meerbusch und Handweiser im Masterplan der Stadt zur Reduzierung des Straßenverkehrslärms oberste Priorität. Jetzt rückt die Realisierung einer fünf Meter hohen Lärmschutzwand näher. Nach dem Ausschuss für Umweltschutz akzeptierten die linksrheinischen Bezirksvertreter den Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss einstimmig. Der Verlust von 15 Bäumen soll im nächsten Jahr durch Neupflanzungen ausgeglichen werden.

Grundlage für den Bau der Lärmschutzanlage ist die Entwurfsplanung aus dem Jahr 2009, die sowohl in der Bezirksvertretung als auch den Anwohnern vorgestellt worden war. Man einigte sich auf eine 520 Meter lange Lärmschutzwand aus Beton, Holz und bruchsicherem Glas an der Flanke der Wohnsiedlung "Grünau" (Hauseigentümer ist die Städtische Wohnungsbaugesellschaft "SWD"). Die Wand soll drei Durchlässe bekommen. Bei der Aufstellfläche gibt es wegen des vorhandenen Kanals (Hauptsammler) wenig Spielraum. So wird sie direkt an den Pflanzstreifen gesetzt.

Damit ist nach Jahren der Diskussion über passiven und aktiven Lärmschutz für die Kevelaerer Straße ein Ende in Sicht. Schon 2005 war bekannt, dass auf einem Straßenabschnitt von 500 Metern 450 Einwohner vom Lärm betroffen sind. Bekannt ist auch, dass nur eine Wand den effektivsten Schutz bietet. Trotzdem zog sich das Verfahren hin. Im Januar 2013 machten Grüne und SPD Druck, zogen während des Berufsverkehrs mit Messgeräten auf die Verkehrsader und stellten bis zu 80 Dezibel fest. Markus Loh (Grüne): "Das ist nicht repräsentativ, weil wegen Eis und Schnee viel weniger Autofahrer unterwegs waren." In der Nähe der Schallschutzwand Brüsseler Straße sei der Wert aber auf 50 Dezibel gesunken, was für eine Lärmschutzwand spräche.

Grund für die Verzögerung: Die Kevelaerer Straße liegt in der Baulast des Landes NRW. Der Landesbetrieb lehnt die Mitfinanzierung einer Lärmschutzanlage ab. Stattdessen plädiert er für passiven Schallschutz, also Fenster und schallgedämpfte Lüfter. Dafür will der Landesbetrieb auch Geld zur Verfügung stellen. Das müsste allerdings der jeweilige Hauseigentümer beantragen. Die Stadt will für ihre Straßenabschnitte ebenfalls passiven Lärmschutz finanzieren.

(RP)
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