Düsseldorf Jugendtreff West-End in den Freizeitpark?

Heerdt · Ratsfrau Monika Lehmhaus regte an, die Jugendfreizeiteinrichtung von der Malmedyer Straße in das Gebäude auf dem Gelände des Freizeitparks zu verlegen. Geplant ist ein Neubau neben der Heinrich-Heine-Grundschule.

 Der neunjährige Antonio spielt gerne Kicker im Freizeitpark. Im Hintergrund der Pavillon, in den das "West-End" ausweichen könnte.

Der neunjährige Antonio spielt gerne Kicker im Freizeitpark. Im Hintergrund der Pavillon, in den das "West-End" ausweichen könnte.

Foto: Andreas Bretz

Im Pavillon auf dem Gelände des Freizeitparks an der Heerdter Landstraße rührt sich nichts. Bis auf Tischtennisplatten und eine Bank ist der Raum leer, nebenan haben die Betreuer ein kleines Büro. Grund für FDP-Ratsfrau und Vorsitzende des Sportausschusses, Monika Lehmhaus, bei einem Ortstermin den Fokus auf die weitgehend ungenutzten Räume zu lenken.

"Dieser Pavillon könnte mit wenig Aufwand als Ersatz für die Jugendfreizeitstätte ,West-End' hergerichtet werden." Denn ihr Domizil an der Malmedyer Straße werde voraussichtlich Ende des Jahres geschlossen, "das Grundstück ist an einen Investor verkauft, der dort im nächsten Jahr mit dem Bau eines neuen Wohnquartiers beginnen will" (die RP berichtete). Monika Lehmhaus geht zwar davon aus, dass der Pavillon zunächst als Übergangslösung genutzt werden sollte, doch hat sie weitergehende Pläne.

Von dem Erlös aus dem Grundstücksverkauf könnte der Pavillon nicht nur neu ausgestattet, sondern zudem einen Anbau bekommen, damit künftig alle Kinder zwischen sechs und 16 Jahren eine Anlaufstelle haben: die Ganztagsschüler der Heinrich-Heine-Grundschule, die nur die Aldekerstraße überqueren müssten, und die ab Zehnjährigen, die heute im "West-End" nur einen Tag zur Verfügung gestellt bekämen.

Jürgen Posern, der einst zu den Eltern zählte, die den Freizeitpark der Stadt abgerungen haben, ist auch begeistert von der Idee, den Pavillon als Jugendtreff neu zu beleben. "Denn einst gab es ihn dort bereits", erinnert sich Posern. "Und auch die Heerdter Schützen haben im Pavillon oft gefeiert. Eine Küche und Toiletten sind vorhanden."

Eines Tages sei Schluss gewesen, warum wisse keiner. Manfred und Karin Wittekop sind auch für die Aktivierung des Pavillons für Kinder und Jugendliche und lehnen einen Neubau auf dem aus der Schulnutzung ausgeklammerten Schulgelände ab. "Nehmt den Kindern den Schulhof nicht weg", hatte Karin Wittekop an die Politiker beim Heimatabend des Heerdter Bürgervereins appelliert. "Dort findet die Verkehrserziehung statt und dort spielen die Kinder Fußball."

Einen Neubau für den Jugendtreff auf dem Schulgelände sieht auch Monika Lehmhaus kritisch. "Was ist dort geplant und für wen?", fragt sie. "Macht es Sinn, den Jugendtreff mit der Schule zu koppeln?" Nichts sei spezifiziert, es gebe kein Konzept, kein Raumangebot, keine Stellungnahme der Stadt. "Wir sitzen auf heißen Kohlen und müssen schnell für Ersatz sorgen, damit die 30 Kinder, die täglich im West-End betreut werden, eine Perspektive haben."

Grünen-Sprecher Markus Loh weist auf die gemeinsamen Beschlüsse der linksrheinischen Bezirksvertretung hin. "CDU, FDP, SPD, Grüne und Linke haben gemeinsam beschlossen, dass die Jugendfreizeiteinrichtung auf einem Teil des Schulhofes an der Aldekerkstraße gebaut wird."

Deshalb überrasche der Vorstoß von Monika Lehmhaus "Für uns ist es wichtig, Jugendtreff und Schule aus pädagogischen Gründen näher zusammenzubringen." Bedauerlich sei, dass die Verwaltung nicht offensiv mit dem Thema umgehe und es deshalb viele Unklarheiten gebe.

CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta, der erneut für Heerdt kandidiert, befürchtet, dass es durch die neuen Ideen der FDP zu Verzögerungen kommen könnte. Denn: "Wir sind kurz vor dem Ziel, die Planung ist weit fortgeschritten. Spätestens Anfang nächsten Jahres kann es mit dem Neubau in Nachbarschaft zur Heinrich-Heine-Schule losgehen." Auch für den Übergang werden Vorkehrungen getroffen.

(RP)
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