Heerdt In Heerdt folgt Petra II. auf Petra I.

Heerdt · Der Heerdter Karnevalsverein feierte erstmals vor großem Publikum. Die scheidende Prinzessin sang ein Abschiedslied.

 Petra I. (Petra Speck, l.) mit ihrer Nachfolgerin Petra II. (Saskia Schmied) bei der zweiten Heerdter "Fassnacht"

Petra I. (Petra Speck, l.) mit ihrer Nachfolgerin Petra II. (Saskia Schmied) bei der zweiten Heerdter "Fassnacht"

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Als Petra I. im vergangen Jahr ihre Amtszeit antrat, schwor sie sich und ihren Vereinsfreunden, niemals auf der Bühne zu singen. Am Samstag stand die ehemalige Prinzessin des Heerdter Karnevalsvereins (HKV) dann doch auf der Bühne und präsentierte mit ihrem Prinzgemahl Frank Otremba ein Abschiedslied.

Dieses hatte Otremba extra für diesen Anlass geschrieben. "Das hier ist einmalig. Das Lied wird nie wieder gesungen. Wenn es vorbei ist, wisst ihr warum", erklärte Petra I.. Mit einem Spickzettel in der Hand - "ich kenn den Text leider immer noch nicht auswendig", entschuldigte sich die Ex-Prinzessin - erzählten die Beiden singend von ihrer Amtszeit und gaben dieser einen würdigen Abschluss. Dann übergab Petra Speck ihre Pritsche an Saskia Schmied, die fortan als Petra II. regiert. Wer sich jetzt wundert, warum Schmied Petra II. genannt wird, dem wird folgende Geschichte helfen: Der erste Venetius (so nennen die Heerdter Jecken ihren Prinzen) war Frank Grütter. In einem Pressebericht gab man ihm irrtümlich den Vornamen Peter. Mit viel Humor entschied sich der Verein, es zur Tradition zu machen, jede Prinzessin Petra und den Venetius Peter zu nennen. Auch Schmied singt normalerweise nur im Auto, daher trug sie lieber ein Gedicht vor. Sie wird ohne Prinzen regieren, was für Petra II. jedoch kein Problem sein dürfte. "Frohsinn für zwei habe ich schon immer besessen", sagte die 24-Jährige, die auch bei den Närrischen Schmetterlingen tanzt.

Die zweite Heerdter "Fassnacht" begann eher leise. Maren Gläser und Speck leiteten den großen Einzug des HKV mit einer Pantomime ein. Dann zogen die Mitglieder ihr Vereinslied singend den Saal. Im ausverkauften Pfarrzentrum an der Baldurstraße feierte der Verein dieses Jahr mit einem Spitzenprogramm. Christian Pape begeisterte die Zuschauer, darunter auch Bäcker und Ex-Prinz Thomas Puppe und Marion Warden (SPD), mit seinen Geschichten und einer getanzten Zugabe. Die Tanzgarde der KaKaJu verwandelte als Clowns verkleidet den Saal in eine Manege. Bei Kuhl un de Gäng hielt es keinen auf den Sitzen.

"Letztes Jahr haben wir noch klein gefeiert. Da waren nur Vereinsmitglieder dabei", so Schriftführer Frank Lüdorf. Dieses Jahr sollten auch die Bürger miteinbezogen werden. Und die feierten gerne mit. "Wir hatten ja bisher keinen Karneval in Heerdt. Das wurde auch Zeit", fand Yvonne Kellner. "Es ist schön, einen jungen linksrheinischen Verein zu unterstützen", fügte Heike Dreissen hinzu. "Es ist super hier. Das Programm ist toll. Besonders schön ist, dass ich einige, die auf der Bühne stehen, persönlich kenne, da viele Programmpunkte aus den eigenen Reihen kommen", so die Lörickerin. Bodenständig will der Verein auch bleiben. "Größer sollen unsere Veranstaltungen nicht werden. Und wir werden auf jeden Fall linksrheinisch bleiben", so Lüdorf.

(RP)
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