Heerdt "Helfende Hand" zeigt Anlaufstellen für Kinder in Not

Heerdt · Kinder, die auf dem Schulweg hinfallen oder vom Fahrrad stürzen, die ihren Hausschlüssel vergessen, die Fahrkarten für die Straßenbahn verloren haben oder von anderen Kindern bedrängt werden - sie alle können Hilfe finden in Geschäften und Lokalen geholfen, die den Schulweg säumen und an deren Fenstern "Helfende Hand" als Aufkleber prangt. Die Mädchen und Jungen der Pestalozzischule, dem Teilstandort der Heinrich-Heine-Grundschule, wissen jetzt ganz genau, was sie machen müssen, wenn sie in Not sind.

 Die Schüler der Pestalozzischule sind nun auch beim Projekt "Helfende Hand" dabei. Im Hintergrund (v.l.): Michael Kuhn (Polizei), Katrin Hegemann (Helfende- Hand-Initiatorin) und Nicola Maiwald (Lehrerin).

Die Schüler der Pestalozzischule sind nun auch beim Projekt "Helfende Hand" dabei. Im Hintergrund (v.l.): Michael Kuhn (Polizei), Katrin Hegemann (Helfende- Hand-Initiatorin) und Nicola Maiwald (Lehrerin).

Foto: B. Schaller

"Habe ich ein Problem, kann ich ins Geschäft reingehn", sangen sie bei der Vorstellung der Aktion im Musikzimmer ihrer Schule. Alle trugen dabei T-Shirts mit dem Aufdruck der "Helfenden Hand". Sie tauchten auch ihre Hände in Farbe und drückten sie an die Schulfenster, damit sich das Symbol nachhaltig einprägt.

Und dann ging es noch gemeinsam durch den Stadtteil, um die 27 Geschäfte mit der "Helfenden Hand" zu entdecken, die Lehrerin Nicola Maiwald mit einigen Kindern zuvor für die Aktion gewonnen hatte. Gast des Aktionstages war neben dem "Dorfpolizisten" Michael Kuhn Katrin Hegemann, die mit anderen Müttern die "Helfende Hand" als Elterninitiative gegründet hat und heute Vorsitzende des daraus entstandenen Vereins ist. "Ziel ist es, dass die Kinder schon in den unteren Klassen mit einem guten Gefühl alleine zur Schule gehen können und nicht von ängstlichen Eltern mit dem Auto bis zum Schultor gefahren werden", erklärt sie. Sicher können sie in allen Geschäften Hilfe finden, doch solle der Aufkleber die Hemmschwelle senken, dort tatsächlich Hilfe zu suchen. "Darüber hinaus sollen sich die Kinder in ihrem Stadtviertel sicher fühlen und selbstbewusst bewegen."

2009 startete das Projekt in der Rochus-Schule. Inzwischen haben sich neun Stadtteile angeschlossen, mit Heerdt sind es nun zehn. "Bei unserem jüngsten Treffen haben sich die Eltern gewünscht, dass auch in den angrenzenden Bezirken die Aktion Fuß fasst, damit die Kinder ein möglichst dichtes Netz an Ansprechpartnern haben", sagt Hegemann. Alle Kosten für Sticker, Flyer und T-Shirts spendierte die Ergo-Versicherung.

(RP)
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