Heerdt Heerdterin sorgt für Aufschwung beim CfR

Heerdt · Natalie Hoost war bei der Gründung der Mädchenmannschaft 1996 dabei, nun ist sie selbst Trainerin im Verein. Der Klub von der Pariser Straße freut sich derzeit über großen Zulauf.

 Natalie Hoost (rechts) beim Training mit der U15-Mannschaft des CfR Links.

Natalie Hoost (rechts) beim Training mit der U15-Mannschaft des CfR Links.

Foto: Falk Janning.

Über den Sportplatz an der Pariser Straße schallt ausgelassenes Lachen. 30 Mädchen kämpfen in der strahlenden Herbstsonne ausgelassen um den Ball, während sie auf den Trainingsbeginn warten. Dann folgt die erste Übung des Aufwärmprogramms. Trainerin Natalie Hoost klatscht in die Hände und schon laufen zwei Mädchen los. Sie müssen versuchen, als Erste die Trainerin zu erreichen. Im Sekundentakt folgen jeweils zwei weitere Spielerinnen. Den 12- und 13-Jährigen aus der U15 des CfR Links machen die Übungen sichtlich Spaß. Und das ist laut der Trainerin auch eines der wichtigsten Ziele. "Die Mädels sollen Freude haben und sich dabei stetig verbessern", sagt die 31-Jährige.

Wenn ein Name für den Aufschwung des Mädchenfußballs beim CfR Links steht, dann der von Natalie Hoost. 1996 war sie als Zwölfjährige bei der Geburtsstunde der ersten Mädchenmannschaft in der Geschichte des Heerdter Vereins dabei. Sie ist dem Klub von der Pariser Straße seitdem als Spielerin treu geblieben (bis auf eine Saison bei Hilden Nord), und begann vor fünf Jahren dann mit dem Coachen von Nachwuchs-Teams. Nun trainiert sie bereits seit anderthalb Jahren die U15-Mädchen und spielt derzeit außerdem als Sechser in der dritten Mannschaft, die in der Kreisklasse um Punkte kämpft.

Sie und ihr Verein freuen sich derzeit über einen regen Zulauf. Denn Spaß am Fußball bekommen immer mehr Mädchen, es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein, zwei neue Fußballerinnen beim Training auftauchen. Rund 60 Juniorinnen spielen derzeit im Verein. "Während die Zahlen bei den Jungs stagnieren, haben wir bei den Mädchen in den vergangenen Jahren immer Zuwächse gehabt", sagt Natalie Hoost. Das liegt nach Ansicht der Trainerin aber nicht an den Erfolgen der Frauen-Nationalmannschaft. "Es wird einfach immer normaler, dass Mädchen Fußball spielen, das funktioniert über Mundpropaganda. Früher war es ein reiner Jungensport, doch damit ist es vorbei", sagt sie.

Natalie Hoost ist in Heerdt aufgewachsen und lebt noch immer in dem Stadtteil. Mit Begeisterung ist die 31-Jährige dabei, wenn es um ihre Schützlinge geht. Sie steckt viel Energie in die Entwicklung ihrer Truppe. Die Studentin für Geschichte und Sozialwissenschaft versucht, das Training abwechslungsreich zu gestalten: Technik, Taktik und Übungsspiele stehen oben auf dem Plan, Wert legt sie auf den Zusammenhalt des Teams. Ihr geht es nicht in erster Linie um ein gutes Ergebnis. "Es geht darum, das Team zu verbessern. Es stehen nicht immer die besten auf dem Platz, wir nehmen auch die etwas schwächeren Spielerinnen mit", sagt sie.

Natalie Hoost hat aber auch Sorgen um die Zukunft des Vereins, der sich wegen der nahen Neubaugebiete auf einen Ansturm an Fußballern gefasst machen kann. Durch den geplanten Bau eines neuen Schwimmbades ist der Erhalt des hinteren Ascheplatzes gefährdet, den der CfR für Jugendspiele und Training nutzt. Dem Klub wurde versprochen, dass durch das Hallenbad nur ein halber Platz wegfalle und er in Zukunft über die andere Hälfte verfügen könne. "Ich hoffe in diesem Zusammenhang, dass die Zusagen eingehalten werden, sonst haben wir nicht ausreichend Platz für das Training und die Spiele und können den Laden hier zumachen", sagt sie.

(RP)
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