Heerdt Heerdter Schützenoberst tritt ab

Heerdt · Heinz Heckermann beendet seine Laufbahn nach dem Heerdter Schützenfest aus gesundheitlichen Gründen.

 Oberst Heinz Heckermann (vorne) saß während Umzug und Parade neben Schützenchef Heinz-Dieter Werner in der Kutsche.

Oberst Heinz Heckermann (vorne) saß während Umzug und Parade neben Schützenchef Heinz-Dieter Werner in der Kutsche.

Foto: RP-Fotos (2) Andreas Endermann

500 Teilnehmer, aufgeteilt auf drei Bataillone, zogen gestern durch die Heerdter Straßen. Gekrönt wurde das bunte Bild bei der Parade auf der Rheinallee von Reiterinnen des Amazonencorps, die in historischen Kostümen hoch zu Ross, alle Blicke auf sich zogen. Zwischen all' den lachenden Menschen Oberst Heinz Heckermann, der sich bemühte, den fröhlichen Umzug durch Heerdt nicht allzu wehmütig zu betrachten. Denn seine angeschlagene Gesundheit hatte ihn vom Pferd in die Kutsche gezwungen. Von dort aus überwachte er den Ablauf des diesjährigen Heerdter Schützenaufzugs, für den er noch selbst die Regie übernommen hatte. Tröstlich vielleicht, dass er sich in der Ehrenkutsche neben Schützenchef Heinz-Dieter Werner davon überzeugen konnte, dass alles wie am Schnürchen ablief. Seine Aufgabe, vorneweg zu reiten und den Majestäten bei der Parade Meldung zu machen, hatte Jürgen Pieper übernommen.

Ich habe gesundheitliche Probleme und darf nicht mehr reiten", bedauert Heckermann. Die gesamten Vorarbeiten fürs Schützenfest habe er aber organisiert, mit Behörde und Polizei über Genehmigungen, Verkehrsfragen und Sicherheit verhandelt und auch die Musikkapellen verpflichtet - kurz, alle Aufgaben, die ein Oberst hat, bewältigt. Ein letztes Mal, denn bei der Generalversammlung am 1. November werde er nach 36 Jahren als Oberst zurücktreten. "Schweren Herzens", wie er zugibt. "Aber den Schützen bleibe er natürlich treu, vor allem seiner Stammkompanie "Alte Freunde", die ihre Wiege im Viertel Viersener Straße hat. Seit 1960 gehört Heckermann dazu, denn damals wohnte der Wahl-Büdericher an der Neuwerker Straße. "Wenn meine Gesundheit es zulässt, mache ich immer weiter", versichert er.

Seine Laufbahn im Heerdter Regiment begann Heckermann als einfacher Schütze. "Wie bei Neulingen üblich, habe ich Blumenhörner bei Umzug und Parade getragen." 1979 wurde er Adjutant an der Seite des damaligen Oberst Herbert Frings. Drei Jahre später rückte er zu dessen Nachfolger auf - und musste Reiten lernen. "Bis dahin hatte ich mit Pferden nichts zu tun", stellt er lachend fest. Insgesamt kann Heckermann 40 Schützenjahre vorweisen und so auch viel erzählen, "Das schönste Schützenfest war unser Jubiläum 1998 zum 425-jährigen Bestehen der Heerdter Schützengemeinschaft", erinnert er sich. "1300 Schützen waren auf den Beinen und wurden von etwa zehn Kapellen begleitet." Das sei ein Riesenaufwand gewesen, allein wegen der historischen Uniformen. Nicht immer aber lief alles glatt, denn ein Unfall legte vor Jahren einen Schatten auf das Fest. Heckermann: "Ein Autofahrer war in die Zuschauer am Handweiser gefahren." Zum Glück habe es bis auf eine Zuschauerin keine Verletzte gegeben.

Bevor heute Abend die Kirmeslichter auf dem Simon-Gatzweiler-Platz verlöschen, gibt es um 14.30 Uhr noch ein Biwak auf dem Nikolaus-Knopp-Platz. Nach dem Ball der Kompaniekönigspaare um 20 Uhr und Zapfenstreich läutet die Werstener Music-Companie mit einer Abschluss-Show das Ende ein.

(RP)
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