Handweiser Handweiser: Abbildung erinnert an altes Wegkreuz

Heerdt · Der Verkehrsknoten Handweiser hat keinen offiziellen Namen. Vermutlich wurde er einst nach dem Wegkreuz benannt, das in der Mitte der Kreuzung stand. Wie Finger an einer Hand zeigte es jede Richtung an.

 Über dem Eingang der Gaststätte Weggen prangt die Abbildung des alten Handweisers.

Über dem Eingang der Gaststätte Weggen prangt die Abbildung des alten Handweisers.

Foto: Heide-Ines Willner/NN

Der Handweiser mit seiner Bunkerkirche, dem Betriebshof der Rheinbahn, den vielen Gewerbebauten im Umfeld und seinen Verkehrs-Strömen ist der dichteste Verkehrsknoten im Linksrheinischen - und weit mehr als ausgelastet. Täglich bekommen das die Anwohner durch Lärm und Luftverschmutzung zu spüren. Denn zunehmend quälen sich Pendler und immer mehr Lkw von der Autobahnabfahrt über Kevelaerer- und Burgunderstraße in Richtung Neusser Industriegebiete und wieder zurück. Dazu treffen noch Heerdter Landstraße und Eupener Straße auf den Knoten. Oft geht gar nichts mehr, denn alle stehen sich irgendwie im Weg. Auf lange Sicht, so heißt es aus Politiker-Kreisen ist der Verkehrsknoten nicht mehr leistungsfähig.

Der Name „Handweiser“ ist also fast trügerisch, denn per Hand kann dort schon lange nichts mehr geregelt werden. Aber: Es war einmal anders. Etwa um 1900 stand in der Mitte der Kreuzung ein hölzerner Wegweiser, dessen mit Fingern versehene Flügel in alle Richtungen zeigten und der meistens Fußgängern und Pferdegespannen den Weg wies. In Erinnerung an diese Zeit, wurde nun eine Abbildung des Wegkreuzes in eine Fensternische des imposanten Gebäudes Eupener Straße 1 gesetzt, Dort über dem Eingang der Gaststätte Weggen prangt er, der Handweiser aus alter Zeit. Noch vor wenigen Jahren hatte dort der „Bürgerverein am Handweiser“ sein Stammlokal. 2012 war der Verein nach mehr als 50 Jahren wegen Mitgliederschwund aufgelöst worden. Seitdem kümmert sich der Heerdter Schwesterverein auch um die Belange rund um den Handweiser.

Eigentlich ist die Heerdter Großkreuzung namenlos, denn eine offizielle Bezeichnung gibt es nicht. Vermutlich haben die Alt-Heerdter den Namen von der Zahl der sich kreuzenden Strecken abgeleitet. Mit dem Rheinbahn-Depot sind es fünf – wie die Finger an einer Hand.

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