Mobile Redaktion Düsseldorf Heerdt Die Heerdter fühlen sich vernachlässigt

Am Samstag kommt die Mobile Redaktion der RP auf den Knopp-Platz. Die mangelhafte Infrastruktur beschäftigt die Heerdter – besonders die Probleme rund um den Verkehr.

 Der Überweg am Hochbahnsteig ist für die Heerdter ein gefährliches Pflaster. Inzwischen warnen rote Piktogramme auf der Fahrbahn vor herannahenden Bahnen. Blinklichter sollen folgen.

Der Überweg am Hochbahnsteig ist für die Heerdter ein gefährliches Pflaster. Inzwischen warnen rote Piktogramme auf der Fahrbahn vor herannahenden Bahnen. Blinklichter sollen folgen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Bislang galt Heerdt als Geheimtipp. Doch immer mehr Menschen erwärmen sich für den westlichen Stadtteil. Die jüngsten Bauvorhaben: Hansaallee, Pariser Straße und das „Vierzig549“ auf dem alten Schiess-Grundstück. Ein weiteres Wohngebiet ist am Albertussee in Planung. Was aber die Stamm-Heerdter bedauern, ist die fehlende Infrastruktur, die mit der Bautätigkeit nicht mitwächst. Besonders die Probleme rund um den Verkehr, die auch den Bürgerverein Heerdt schon Jahre ergebnislos beschäftigen. Grund für die Heerdter, sich vernachlässigt zu fühlen.

Die neue Vorsitzende Roswitha Schäfer, die das Amt von Clemens Sökefeld übernahm, hatte Oberbürgermeister Geisel bei einem Besuch im Rathaus die Probleme geschildert. Zum Beispiel die schon lange geforderte Nachbesserung des Überwegs nach dem Bau des Hochbahnsteigs zwischen Brauhaus und Apotheke. „Herr Geisel hat uns versichert, dass sich die Heerdter nicht vernachlässigt fühlen sollen“, so Roswitha Schäfer. Es werde viel für den Stadtteil getan und die Veränderungen bräuchten natürlich Zeit.

CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta macht Hoffnung und erklärte, dass am besagten Überweg nun doch noch Warnblinker angebracht werden sollen. Das war lange strittig, weil es immer wieder hieß, dass dafür kein Platz sei, die Piktogramme als Warnung ausreichten. Für Bezirksbürgermeister Rolf Tups ist die Linksabbiegespur, die für den Verkehr von der Heerdter Landstraße zur Krefelder- und Schiessstraße eingerichtet wurde, Auslöser für die knappen Aufstellflächen am Hochbahnsteig. „Die Linksabbieger stehen dort im Stau und blockieren die Kreuzung. Den Fußgängern bleibt wenig Raum, die Ampelphasen abzuwarten“, so Tups. „Wir müssen darüber nachdenken, wie der Verkehr von der Haltestelle Nikolaus-Knopp-Platz weggeführt werden könnte. Eventuell durch die Vorverlegung der Linksabbiegespur etwa in Höhe des Parkplatzes vor der Bäckerei.“ Denn kurzfristig müsse etwas geschehen, Träume zu verkaufen, wie eine Brücke vom Heerdter Dreieck zum Neusser Hafen, helfen uns nicht weiter.“

Was die Bevölkerung ebenfalls auf die Straße treibt, ist der Leerstand der Geschäfte. „Es fehlen Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf“, so das einhellige Echo einer Gruppe, die wegen der Schließung der Stadtsparkasse protestierte. Auch die Aussicht, dass ein Bankomat bleibt und ein Sparkassen-Bus regelmäßig in Heerdt Station machen wird, beruhigt die Gemüter nicht. Denn über den Standort für den Bus wird ebenfalls gestritten. Die einen wollen ihn direkt vor der heutigen Filiale, die anderen auf dem Hanns-Heuer-Platz.

Dass dieser Platz so gestaltet wird, dass er, wie vom Bürgerverein gewünscht, einladender wirkt, scheint aussichtslos. Jüngst hatten die Grünen der Bezirksvertretung wiederholt darum gebeten, wenigstens den Gehweg entlang des Platzes auszubessern, weil er bei Regen unpassierbar sei. Die Verwaltung lehnte es ab. Die Begründung: „Kein Handlungsbedarf.“

Entmutigen lassen sich die Heerdter aber nicht, sondern greifen zur Selbsthilfe. Haben sie es gemeinsam mit Pfarrer Michael Dederichs geschafft, das Plätzchen vor der St. Benediktuskirche als Treffpunkt herzurichten, so sind sie dabei, auch den Nikolaus-Knopp-Platz für die Bürger erlebbar zu machen.

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