Düsseldorf Heerdt Interesse an Auslieferungslager ist erlahmt

Düsseldorf Heerdt · Vor einem Jahr wurde die Baugenehmigung für eine Großhalle an der Clarissenstraße erteilt. Seitdem ruht das Vorhaben.

 Neben den bereits bestehenden Hallen sollte das noch unbebaute Grundstück mit einer weiteren Halle bebaut werden.

Neben den bereits bestehenden Hallen sollte das noch unbebaute Grundstück mit einer weiteren Halle bebaut werden.

Foto: Christoph Reichwein

Es wurde viel debattiert, protestiert und gestritten, nachdem bekannt geworden war, dass das unbebaute Grundstück an der Clarissenstraße 44 mit einem Auslieferungslager für Online-Bestellungen bebaut werden soll. Trotzdem wurde am 28. November 2017 die Baugenehmigung für die Großhalle erteilt. „Aus rechtlichen Gründen“, wie es hieß. Schließlich handele es sich um ein Gewerbegebiet. Seitdem rührt sich aber nichts auf dem Gelände.

Die linksrheinischen Bezirksvertreter wollten nun auf Anfrage von Marco Staack (SPD) wissen, ob es aktuelle Pläne für das Grundstück gebe. Bezirkverwaltungschefin Iris Bürger berief sich auf die erteilte Baugenehmigung und sagte: „Wenn innerhalb von drei Jahren mit dem Bau des Auslieferungslagers nicht begonnen wird, erlischt die Baugenehmigung.“ Laut Bauaufsichtsbehörde werde der Antragsteller (Schwarz-Gruppe) sie nicht ausschöpfen. „Einzelheiten dazu sind nicht bekannt.“

Darüber dürften die Anwohner, die übrigens immer betonten, dass es sich nicht nur um eine Gewerbe-, sondern auch um ein Wohngebiet handele, erstmal erleichtert sein. Ebenso die Bezirksvertreter, die den Bauantrag nur zögernd genehmigt hatten. Vor allem deshalb, weil bereits 2016 ein Logistikzentrum an der Wiesenstraße mit 80 Arbeitsplätzen eröffnet worden war. In die Schlagzeilen geriet es, weil der denkmalgeschützte Wasserturm in einer Hallen-Nische für die Heerdter fast unsichtbar geworden ist.

Vor allem aber ging es den Bezirksvertretern um die „ungelösten Verkehrsprobleme“. „Allein 500 Lkw-Bewegungen täglich würden auf die Heerdter zukommen“, hatte CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta gewarnt. Die Grünen hatten die Aufstellung eines Bebauungsplans empfohlen und der SPD fehlten Informationen, wie die letzte freie Fläche in Heerdt genutzt werden sollte. „Wird das gesamte Areal mit Gewerbe bebaut, ist das für die Bürger unzumutbar“, hatte Tobias Kühbacher (SPD) bemerkt.

Baudezernentin Claudia Zuschke klärte dann als Gast der Bezirksvertretung darüber auf, dass der Bauantrag genehmigt werden müsse. „Es gibt Baurecht.“ Der Investor könnte klagen. Falls keine triftigen Gründe für eine Ablehnung des Bauantrags vorlägen, müsse Schadenersatz geleistet werden.

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