Düsseldorf Gemeinsames Hallenbad für Heerdt und Meerbusch?

Heerdt · Die Meerbuscher Ratsfraktion "Die Aktiven" machte den Vorschlag, ein interkommunales Hallenbad zu bauen.

Die Meerbuscher Ratsfraktion "Die Aktiven" hat jüngst den Vorschlag gemacht, ein neues Hallenbad an der Stadtgrenze Büderich/Heerdt als interkommunales Projekt zu bauen. "So könnte man sich die Kosten teilen", wie Vorsitzender Christian Staudinger-Napp vorschlug. Anklang findet die Idee auch bei Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. Sie gibt aber zu bedenken, dass der Meerbuscher Rat beschlossen habe, das eigene Hallenbad zu sanieren. "Die Pläne sind schon weit gediehen. Ein Architekt ist beauftragt worden." Doch wolle sie sich keiner anderen Lösung verschließen, auf Düsseldorf zugehen und mit Oberbürgermeister Thomas Geisel über diese Möglichkeit sprechen. Einfach umzusetzen werde sie nicht sein, weil es auf Meerbuscher Seite kein städtisches Grundstück gebe.

Die Idee für ein gemeinsames Bad kann sich FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus vorstellen. Kürzlich sprach sie in einem Interview davon, dass die Verwaltung aufgefordert werden sollte, den Kontakt mit Meerbusch zu suchen und zu klären, ob man gemeinsam ein Bad betreiben kann. Dazu will sie einen Antrag in den Sportausschuss einbringen.

Der linksrheinische Bezirksvorsteher Rolf Tups dagegen hält nichts von diesem Plan, "obwohl ich viel von regionaler Zusammenarbeit halte", wie er sagt. Denn der Vorschlag sei nicht neu. "Wir haben uns schon damit beschäftigt und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Bad in einem Außenbezirk nur Nachteile für den linksrheinischen Düsseldorfer Stadbezirk hat." Denn der Besiedlungskern liege auf Düsseldorfs linker Rheinseite. "Linksrheinisch leben etwa 40 000 Einwohner auf 12 Quadratkilometern, in Meerbusch mit seinen weit entfernten Teilbezirken 54 000 Einwohner auf 64 Quadratkilometern." Tups hält die Randlage für problematisch, weil es dort noch viele Probleme zu lösen gebe, wie die Einrichtung der Bahnlinie U 81, was den Bau eines Hallenbades um -zig Jahre verzögern würde.

Laut Bäderkonzept 2020 soll aber schon im nächsten Jahr ein Plan für ein neues Hallenbad in Oberkassel erstellt werden. An welchem Standort ist noch unklar. Auch die Gleisschleife der Rheinbahn an der Hansaallee ist strittig. "Dort könnte es zwar gebaut werden, aber es gibt Probleme wegen der Stellplatzfrage", weiß Tups. "Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es an alter Stelle an der Lütticher Straße 1 neu gebaut wird." Der Standort eigne sich nach wie vor gut, weil er zentral liege und auch von den Schulen ohne lange Busfahrten zu erreichen sei. Ideal wäre das Rheinbahngelände selbst. Doch voraussichtlich erst in zwei Jahren wird das Verkehrsunternehmen nach Lierenfeld wechseln. Noch könnte die Stadt das Grundstück kaufen, um dort in einem großen Wurf ein Bürgerhaus mit Hallenbad zu errichten. Denn einen Käufer gibt es noch nicht. "Es ist noch nichts unterschrieben", wie Rheinbahnsprecher Georg Schumacher versichert.

(RP)
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