Heerdt Ein neuer Treffpunkt für Heerdt

Heerdt · Nach drei Monaten Bauzeit wurde am Samstag der neue "Heerdter Kirchplatz" mit einem Adventsfest eröffnet. Der lange verwaiste und verwilderte Ort hat nun sein Etikett als ehemaliger Friedhof abgelegt.

 Pfarrer Michael Dederichs, Kirchenvorstandsmitglied Andreas Bahners, CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta und CDU-Bundestagsabgeordneter Thomas Jarzombek (v.l.) neben dem neuen Straßenschild, für das noch eine geeignete Stelle gesucht wird.

Pfarrer Michael Dederichs, Kirchenvorstandsmitglied Andreas Bahners, CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta und CDU-Bundestagsabgeordneter Thomas Jarzombek (v.l.) neben dem neuen Straßenschild, für das noch eine geeignete Stelle gesucht wird.

Foto: Andreas Bretz

Die vorweihnachtliche Stimmung hätte nicht besser sein können: Schnee, ein Weihnachtswunschbaum, Musik vom Heerdter Kellerorchester und Gesang vom Kinderchor St. Benediktus mit Peter Zimmer am Keyboard. Und das alles, bei zaghaftem Sonnenschein nach heftigem morgendlichem Schneefall. "Der Himmel ist mit uns", freuten sich die Gäste und genossen die Eröffnung ihres neuen Treffpunkts im Schatten der Benediktuskirche. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele Leute kommen", sagte Andreas Bahners, Kirchenvorstandsmitglied und Chef der Heerdter Schützen. Denn schon zu Beginn der Eröffnung, die mit einem Adventsfest gefeiert wurde, herrschte dichtes Gedränge auf dem "Kirchhof" direkt am Nikolaus-Knopp-Platz. So hatte kaum jemand etwas mitbekommen, als sich eine Schneelawine vom Kirchendach löste und Evi Sökefeld vor die Füße fiel. "Es ist nichts passiert", sagte sie. "Ich bin nur erschrocken." Grund für Kalla Stoffels, der das Pfarrzentrum betreut, die Feuerwehr zu alarmieren, die mit dem Steiger anrückte und gezielt das Dach vom Schnee befreite. Die Kinder allerdings fanden es hoch spannend und hatten so ihre Sensation.

Auf diese Weise gesichert, ging die Feier weiter. Bahners enthüllte das Straßenschild mit dem Schriftzug "Heerdter Kirchplatz" in Begleitung von Pfarrer Michael Dederichs, der den Platz segnete, des CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek und des CDU-Ratsherrn Giuseppe Saitta. Daneben zog der "Wunschbaum", den der Heerdter Karnevalsverein (HKV) geschlagen und aufgestellt hatte, alle Blicke auf sich. An den Zweigen hingen Sterne mit Wünschen von Kindern, die eben nicht alles haben. Eine Achtjährige hofft auf eine "Eisprinzessin Barbie", einige Jungen auf Gutscheine für die Kletterhalle. "Alle Wünsche werden erfüllt", versichert Bahners. "Was am Ende übrig bleibt, übernehmen die Schützen." Ein weiteres Beispiel für den sozialen Anspruch des Festes lieferte die neue Schützengesellschaft "Corps à la Suite". Mit Saitta übergaben sie dem Jugendchor 1000 Euro für die Sommerfahrt zum Chortreffen nach Barcelona. Ein Teil stammt aus dem Saitta-Sommerfest.

Der lange verwaiste und verwilderte Kirchplatz hat nun sein Etikett als ehemaliger Friedhof abgelegt. Dafür haben Angela Price, Urenkelin des Bürgermeisters der einstigen Landgemeinde Heerdt, Nikolaus Knopp, und Andreas Bahners in Einklang mit Pastor Dederichs gesorgt. Sie hatten die Idee, die marode Mauer zu sanieren und den Platz als neuen Heerdter Treffpunkt zu gestalten. Architekt Achim Sökefeld hatte die Pläne dafür ausgearbeitet.

Die 200 Quadratmeter große und erhöhte Fläche wurde um 80 Zentimeter tiefer gelegt, gepflastert und barrierefrei an die Straße Alt-Heerdt angeschlossen. Die Bäume blieben auf dem alten Niveau, haben nun Baumscheiben, umgeben von einem Mäuerchen, das als Sitzfläche genutzt werden kann. "Bänke wird's noch geben", ergänzt Pfarrer Dederichs, der die beiden, bei den Ausgrabungen gefundenen Grabsteine direkt an die Kirchenmauer setzen will. Die Kosten für den Umbau von 150.000 Euro übernehme zum großen Teil das Erzbistum Köln. Das Echo der Heerdter und ihrer Gäste war überaus positiv. "Der Platz ist nicht wiederzuerkennen", war immer wieder zu hören. Jetzt liegt es an den Heerdtern, ihn anzunehmen - nicht nur, wenn Taufen, Hochzeiten und Kommunion gefeiert werden.

(RP)
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