Heerdt Ein kleines Refugium für Kinder

Heerdt · Der Rohbau für die neue Kita an der Kevelaerer Straße steht. Für den 27. April lädt die IDR als Bauherr zum Richtfest ein. Noch in diesem Jahr sollen die Kinder in ihr neues Haus einziehen.

 Ekkehard Vinçon, Vorstandsmitglied der Stadttochter IDR, und Projektentwicklerin Sinem Can am Aufzugschacht des Rohbaus.

Ekkehard Vinçon, Vorstandsmitglied der Stadttochter IDR, und Projektentwicklerin Sinem Can am Aufzugschacht des Rohbaus.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Viele Jahre hat es gedauert. Doch nun nimmt die künftige dreigruppige Kita im Schatten der Bunkerkirche Formen an. Davon konnte man sich bei einer Besichtigung des zweigeschossigen Rohbaus an der Kevelaerer Straße überzeugen. Ekkehard Vinçon, Vorstandsmitglied der Stadttochter IDR als Bauherr, und Projektentwicklerin Sinem Can führten durch den halb fertigen Bau, stets mit Blick auf die Pläne, wo genau was entstehen wird. Auch wenn noch ein bisschen Fantasie nötig ist, so wird schon jetzt deutlich, dass trotz des nahen Verkehrsknotens Handweiser ein kleines Refugium für Kinder entstehen wird.

Das Gebäude ist von der Kevelaerer Straße abgerückt und wird zudem durch einen Vorfahrtsbereich für die Eltern und vier Parkplätze abgegrenzt. Noch aber dringt der Verkehrslärm durch die Fensteröffnungen. "An der Straßenfront werden die Verwaltungsräume, Küche, Büros, Haustechnik, WCs eingerichtet", sagt Vinçon und versichert. "Wenn das Gebäude fertig ist, ist innen nichts mehr vom Lärm zu hören."

Im Erdgeschoss ist ein großzügiger Gruppenraum vorgesehen, der wie die beiden anderen im Obergeschoss mit Neben-, Schlaf- und Waschraum ausgestattet ist. Der Blick aus dem Fenster zum Innenhof offenbart einen ungewöhnlich großen Spielbereich, der an die Wohnsiedlung Grünau grenzt. "Die Sonnenseite", stellt Vinçon fest. Künftig werden sich dort insgesamt 58 Kinder im Freien aufhalten können. Einige von ihnen genießen derweil noch ihr Provisorium auf dem Gelände des Freizeitparks, das ebenfalls von der IDR errichtet wurde. Die beiden Gruppenräume im Obergeschoss können mit einer großzügigen Terrasse punkten. "Platz für unterschiedliche Aktionen", sagt Sinem Can. "Zum Beispiel könnte ein Garten angelegt werden." Alles werde behindertengerecht gebaut, selbstverständlich mit Aufzug.

Eine Verbindung zur Bunkerkirche, wie einst vorgesehen, wird es nicht mehr geben. "Die Tür und auch das Fenster an der Kirchenseite werden zugemauert", so die Projektentwicklerin. Grund: Die Bunkerkirche ist jetzt ein koptisches und kein katholisches Gotteshaus mehr. "Eine Verbindung, wie einst vorgesehen, ist nun nicht mehr nötig", ergänzt Vinçon, der froh ist, dass nach vielem Hin und Her nun endlich die Kita realisiert wird. "Im November 2012 begann die Planungsphase", so Vinçon. "Erst 2017 haben wir den Erbpachtvertrag für das Kirchengrundstück unterschrieben." Die Bauphase dagegen sei rasch aufgenommen worden, so dass die Einrichtung Ende November bezogen werden könne. Die IDR habe 2,1 Millionen Euro investiert, so Vinçon.

Der Wunsch nach einem Neubau der katholischen "Kita Thomas Morus" und die Erweiterung von zwei auf drei Gruppen war vor mehr als fünf Jahren entstanden. "Für uns als Kirchengemeinde eine wichtige Angelegenheit, weil der Handweiser ein sozialer Brennpunkt ist", sagt Pfarrer Michael Dederichs. "Dass es am Ende so zügig voran ging, ist Kirchenvorsteher Peter Bauer und den Kirchenvorständen Bernd Litges und Andreas Bahners zu verdanken." Auch Ratsherr Giuseppe Saitta habe immer wieder geholfen, Probleme aus dem Weg zu räumen. Nicht zuletzt auch der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM), der nun die Trägerschaft übernommen habe. "Durch verschiedene Umstände hat der Kirchenvorstand St. Antonius und St. Benediktus die Kita an den SKFM abgegeben." Damit bleibe sie eine katholische Einrichtung. "Wir werden als Pfarrei dort weiter religionspädagogisch tätig sein. Zum Beispiel mit dem Lotsenpunkt", ergänzt Pfarrer Dederichs, der als geistlicher Beirat zum Vereinsrat des SKFM gehört. Die Kita werde demnächst nicht mehr "Thomas Morus" heißen, sondern "Pastor Klinkhammer." Damit solle an den großartigen Priester und Gründer der Bunkerkirche erinnert werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort