Heerdt Bürger kritisieren Baustelle Knopp-Platz

Heerdt · Ende vergangenen Jahres begannen die Arbeiten für den Hochbahnsteig am Nikolaus-Knopp-Platz. Seitdem blockieren die Bauarbeiten den Parkplatz vor den Geschäften. Am 18. Februar werden auch die Haltestellen abgebaut.

 Aloys Hüren und Herbert Rozynski besichtigen die Baustelle. Im Hintergrund die Haltestellen, die für den Hochbahnsteig abgebaut werden.

Aloys Hüren und Herbert Rozynski besichtigen die Baustelle. Im Hintergrund die Haltestellen, die für den Hochbahnsteig abgebaut werden.

Foto: Andreas Endermann

Nach dem Bau des Hochbahnsteigs für die Haltestelle der U 75 am Heerdter Krankenhaus ist der Umbau der Kreuzung Pariser Straße, Heerdter Lohweg zwar fertiggestellt, doch Ruhe gibt es auf dem Straßenabschnitt längst noch nicht. Denn gut 100 Meter weiter, am Nikolaus-Knopp-Platz, entsteht der nächste Hochbahnsteig. Seit Ende vergangenen Jahres ist das gesamte kleine Stadtteilzentrum eine einzige Baustelle: Fahrspuren sind gesperrt, Bagger und Kräne buddeln in der Erde, dazwischen Fußgänger, die sich eine sichere Furt durch die Sperrungen suchen. Für Ärger aber sorgt vor allem, dass der Parkplatz vor den Geschäften in einen "Logistikpunkt" für die Baustelle (Material, Geräte, Werkzeuge und Personalcontainer mit Toiletten) umgewandelt wurde. Klar, dass sich bei all' den Behinderungen die Vorfreude der Heerdter über die künftige barrierefreie Haltestelle am Knopp-Platz in Grenzen hält.

"Die Bürger sind stocksauer", stellt Clemens Sökefeld, Vorsitzender des Heerdter Bürgervereins, fest. Apotheker Henning Klemmer zum Beispiel spricht sogar von Umsatzeinbußen. "Wir haben von der guten Erreichbarkeit unserer Geschäfte gelebt, denn unsere Kunden kommen auch aus dem Umland und sind auf Parkplätze angewiesen." Sicher sei ein Zugang geschaffen worden für Lieferwagen und Entsorgungsfahrzeuge. Aber nur zwei Autos hätten nebeneinander Platz. "Leider sind sie meist von Dauerparkern blockiert", hat Klemmer beobachtet. Wünschenswert wäre, dort öfter Kontrollen durchzuführen, damit die nicht zu kurz kommen, die mal kurz parken wollen, um sperrige Gegenstände, wie Lampen, ins einzige Elektrogeschäft zu bringen oder ihre Wäsche in die Reinigung. "Zwei, drei Monate können wir das überstehen, aber keinesfalls länger."

Klemmer kritisiert ebenso wie viele Heerdter, dass der Bauunternehmer (Matthäi-Bauunternehmung), Angebote des Bürgervereins, der Kirchengemeinde und des Bezirksbürgermeisters Rolf Tups nicht angenommen habe. Sökefeld: "Wir haben vorgeschlagen, die Materialcontainer auf Freiflächen im Umfeld, zum Beispiel auf das Plätzchen vor der St. Benediktuskirche, zu platzieren, damit wenigstens ein Teil der Parkplätze erhalten bleibt." Bauleiter Franz van Veen sagte: "Dazu hätten wir einen Zugang mittels Rampen oder Treppen schaffen müssen, was einen Eingriff in den Gehweg bedeutet hätte." Auch der Vorschlag, auf eine Privatfläche an der Straße Im Kämpchen auszuweichen, sei nicht praktikabel.

Die Lage am Knopp-Platz wird sich aber noch zuspitzen. Denn ab dem 18. Februar wird es dort für fünfeinhalb Monate keine Haltestellen mehr geben. Grund: Die heutigen, zweispurigen Gleise werden zwischen den Haltestellen am Krankenhaus und Heesenstraße auf ein Gleis zurückgebaut. Gleiswechsler sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Bis zum Herbst können die Fahrgäste dann nur an den Stationen vor und hinter dem Knopp-Platz ein- und aussteigen. "Eine empfindliche Einschränkung", sagen Herbert Rozynski und Aloys Hüren vom Vorstand des Bürgervereins. "Vor allem für ältere Menschen und alle, die nicht gut zu Fuß sind." Leider gebe es keinen Ersatzverkehr.

(RP)
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