Tchoukball Tränen nach Turnier-Absage

Die Tchoukballer des TB Hassels fahren am Wochenende nicht nach Polen.

 Die drei TBH-Tchoukballerinnen Julia Formella (v.l.), Anna Linsmayer und Isabell Kreuer sind über die Turnier-Absage enttäuscht. Es wäre ihre erste internationale Teilnahme gewesen.

Die drei TBH-Tchoukballerinnen Julia Formella (v.l.), Anna Linsmayer und Isabell Kreuer sind über die Turnier-Absage enttäuscht. Es wäre ihre erste internationale Teilnahme gewesen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Im Tchoukballkader des TB Hassels herrscht Traurigkeit. Die kurzfristige Absage des European Winners Cup 2020, an dem der TBH als amtierender Deutscher Vizemeister vom 27. bis 29. März in Warschau teilnehmen wollte, hat die Stimmung in Hassels auf den Nullpunkt sinken lassen. „Der Europäische Tchoukballverband und der Veranstalter Warsaw Hornets haben sich wegen der Gefahr einer Ausbreitung des Corona-Virus in gemeinsamer Absprache zu diesem Schritt entschlossen“, berichtet die TBH-Tchoukball-Abteilungsleiterin und Teamtrainerin Sylvia Zoch.

Die Enttäuschung über die Absage des Turniers mit internationaler Beteiligung ist groß. Tränen flossen vor allem bei Isabell Kreuer, Anna Linsmayer und Julia Formella, die sich besonders intensiv auf ihren internationalen Einsatz vorbereitet hatten. „Diese drei Spielerinnen haben in den vergangenen sechs Monaten immer wieder ein Zusatztraining absolviert und hätten ihre Einsatzzeiten bekommen“, betont Sylvia Zoch. Die Reise nach Warschau sollte ein sportlicher Höhepunkt werden. „Dieser Traum ist nun geplatzt“, stellt die TBH-Trainerin niedergeschlagen fest.

Auf den bereits entstandenen Kosten für die Reise werden Verein sowie Spielerinnen und Spieler nach der Absage sitzen bleiben. „Das ist bitter“, klagt Sylvia Zoch, wobei sie darauf hinweist, dass von solcherlei Verlusten gegenwärtig auch andere Sportarten betroffen sind. Zoch: „Kleine Vereine wie den TB Hassels trifft das besonders hart.“ Offen ist, ob das Turnier zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird.

„Ich hatte eine Vorfreude auf das Turnier“, verrät Isabell Kreuer, die sich von der „Quotenfrau“ zu einer Stammkraft gemausert hat. Erst 2018 hatte die Studentin Tchoukballspielen als Hobby für sich entdeckt und zunächst in der zweiten Mannschaft Spielerfahrung gesammelt. Gleichzeitig ist die Verteidigerin für internationale Einsätze in der ersten Formation aufgebaut worden, damit der TBH bei Turnieren in Europa die geltende Frauenquote – je Team mindestens eine Frau auf dem Spielfeld – erfüllen kann.

„Für mich war es anfangs schwer, die Bewegungen der Gegenspieler richtig einzuschätzen“, erinnert sich die 24-Jährige an ihre Zeit als Tchoukball-Neuling. So musste sie beispielsweise lernen, genau auf Absprung und Abwurf der Kontrahenten und zugleich auf die Arm- und Handhaltung zu achten. Längst ist Isabell Kreuer fangsicher geworden, beherrscht präzise Abwürfe und bewältigt die Laufarbeit in der Defense, etwa wenn es gilt, dem Gegner den Ball abzunehmen. Internationale Erfahrung hat die TBH-Akteurin beim Nationenturnier in Genf sammeln können, wo sie im deutschen Frauenteam im Einsatz war.

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