Hassels Kitas: Sprachförderung durch Musik

Hassels · In Hassels gibt es bereits eine Kita, die Musik zur Sprachförderung von Kindern aus verschiedenen Nationen einsetzt. Durch eine Spende sollen nun weitere Kindertagesstätten dem Beispiel folgen.

 Vor der Übergabe der Spenden sangen und musizierten die Kinder. Begleitet wurden sie von Betreuerinnen, die auf dem Klavier oder an der Gitarre den Takt vorgaben.

Vor der Übergabe der Spenden sangen und musizierten die Kinder. Begleitet wurden sie von Betreuerinnen, die auf dem Klavier oder an der Gitarre den Takt vorgaben.

Foto: Günter von Ameln

Bestes Beispiel, wie Musik Kinder aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenführen kann, ist die Kindertagesstätte an der Altenbrückstraße in Hassels. Dort werden 55 Kinder aus 20 Nationen betreut. Viele Neuankömmlinge sprechen am Anfang kaum oder gar kein Deutsch. Dort setzt das Konzept der Einrichtung an. Denn die Kita ist eine sogenannte Musikkita. "Jeden Tag kommt eine Musikpädagogin ins Haus, um mit den Kindern zu arbeiten. Daneben gibt es einen rund 45-minütigen Sing- und Musikkreis", sagt Kitaleiterin Barbara Voiß. Von dem Konzept, Musik zur Sprachförderung einzusetzen, ist sie überzeugt. "Musik und Singen wirkt auf das Erlernen einer Sprache sehr unterstützend. Durch die Rhythmik der Musik bekommen die Kinder auch ein Gefühl für die Sprache", sagt Voiß.

Damit neben der Musikkita in Hassels (insgesamt gibt es in Düsseldorf vier Kitas dieser Art) die Sprachentwicklung der Kinder auch in anderen Einrichtungen auf diese Weise gefördert werden kann, hat der Förderverein Soroptimist International Düsseldorf 14.000 Euro gesammelt und an die Stadt übergeben. Mit dem Geld sollen Schulungen von Erziehern in Kitas bezahlt werden, bei denen sie mittels eines kreativen Selbst- und Weiterbildungskonzeptes ihre eigene Musikalität entwickeln sollen. Ziel sei es, die Betreuer dadurch zu befähigen, den frühkindlichen Bildungsalltag durch Musik zu gestalten. "Dabei werden sie so geschult, dass sie das Gelernte weitergeben können", sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der die Spende zusammen mit Oberbürgermeister Thomas Geisel entgegennahm.

Geisel geht davon aus, dass dieses Konzept der frühen Bildung durch die Spende zeitnah in mehreren Kindergärten gestartet und auf viele Stadtteile ausgedehnt werden kann. Neben der Möglichkeit Musik als Sprachförderung zu nutzen, kann Musik seiner Meinung nach aber auch als Ausgleich zum Alltag dienen. "Ich sehe das an mir selbst: immer wenn es im Rathaus stinkt, freue ich mich, wenn ich abends Musik machen kann", sagt Geisel, der passionierter Querflötenspieler ist.

Möglichkeiten Musik zu machen, gibt es für die Kinder der Kita an der Altenbrückstraße viele. Überall in dem Gebäude liegen Instrumente. Vielfach wird dort auch gesungen. Genau wie das Weiterbildungskonzept es vorsieht, haben auch einige Betreuerinnen der dortigen Kita eigens ein Instrument erlernt, um ihr Wissen an die Kinder weitergeben zu können.

Für all jene, die dazu bislang nicht die Möglichkeit hatten, gibt es das sogenannte "Mika Programm", mit dem sich Fach- und Leitungskräfte der Düsseldorfer Kindertageseinrichtungen musikalisch weiterentwickeln können. Die Weiterbildung wird durch Sponsoring finanziert und ist für die Teilnehmer kostenlos. Sie erstreckt sich über acht ganztägige Termine, die sich auf insgesamt zwei Jahre verteilen. Das Projekt wird unter anderem unterstützt von der Bertelsmann Stiftung und der Tonhalle in Düsseldorf.

(maxk)
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