Sportaction in Hochhaussiedlung Kinder lernen ihren Stadtteil kennen

Noch bis Freitag gibt es in der Siedlung rund um den Fürstenberger Platz die „Spiel- und Entdeckerwoche“. Das ist eine Initiative des Sportactionbusses. Aber auch die Stadt und das Ernst-Lange-Haus sind mit dabei.

 Der Stadtsportbund hatte tolle Mitmachaktionen wie dieses Trampolin im Stadtteil aufgebaut.

Der Stadtsportbund hatte tolle Mitmachaktionen wie dieses Trampolin im Stadtteil aufgebaut.

Foto: Anne Orthen (ort)

Farshad ist begeistert. Der Zehnjährige ist auf dem Fürstenberger Platz in Hassels bereits den Kettcar-Geschicklichkeitsparcous abgefahren, hat sich auf dem Duo-Trampolin in schwindelerregende Höhen katapultiert, hat Fußball und Tischtennis gespielt, einen Turm beim Kistenklettern gebaut und noch so einiges mehr des Angebotes bei der „Spiel- und Entdeckerwoche“ in Hassels ausprobiert. „Ich habe schon alles gemacht und alles ist toll. Am meisten Spaß hat das Kistenklettern gemacht“, verrät Farshad. „Ich wünschte, so etwas würde es auch in Kassel geben, gibt es aber nicht.“ Farshad ist nämlich nur zu Besuch – er ist gerade bei seiner Schwester, die in Düsseldorf studiert. „Ich habe sie überredet, dass ich erst Donnerstag wieder nach Hause fahre, so kann ich noch zwei Tage hier hinkommen“, sagt Farshad und freut sich.

Die „Spiel- und Entdeckerwoche“ ist eine Initiative des Sportactionbusses (SAB). SAB-Teammitglied Eric Ebert ging einfach mal mit der Idee zu Barbara Dully, die das Ernst-Lange-Haus der Diakonie leitet, Dieter Plaggenborg (Leiter Kinderclub In der Donk, Jugendamt) und zuständig für die Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) Z4, stellte dort kurz das Konzept vor und alle waren begeistert. „Wir sind bei allen Sachen, die für Familien und Kindern gut sind, dabei“, erklärt Dully. „Und die Spiel- und Entdeckerwoche ist gut.“

Es sind nämlich nicht nur die Spiel- und Bewegungsangebote bis einschließlich Freitag (11. Oktober) täglich zwischen 13 und 19 Uhr auf dem Fürstenberger Platz zu finden, nein, es gibt auch Kreativangebote, ein Familiencafé, ein warmes Essen und eine Stadtteilrallye. Dabei werden von den Kindern und Jugendlichen bestimmt Punkte im Stadtteil angelaufen, dort muss ein Rätsel gelöst werden, was den Hinweis auf den nächsten Standort freigibt.

Am Ende ergeben die gelösten Rätsel eine Zahlenkombination, mit der eine Schatztruhe geöffnet werden kann, die sich auf dem Fürstenberger Platz befindet. „Die Wegstrecke geht vom Ernst-Lange-Haus unter anderem zum Kinderclub, zur Bücherei, zu Spielplätzen und zur Polizei. Damit haben die Kinder dann alle Orte kennengelernt, die für sie relevant sind“, meint Plaggenborg. „Wir haben festgestellt, das viele Kinder ihre Umgebung nicht kennen.“

Deshalb kommen auch die Gruppen der offenen Ganztagsschulen (OGS) Am Köhnen und Buchenstraße zum Fürstenberger Platz. „Es gibt ein breites Spektrum für Kinder, etwas auszuprobieren, sich etwas zu trauen, aber alles ganz ohne Zwang“, erklärt die OGS-Beauftragte der Grundschule Am Köhnen, Ruth Böhme. „Viele Kinder haben inzwischen auch motorische Defizite, sowohl im grob- als auch feinmotorischen Bereich. Und wir wissen ja, wer sich schlecht bewegt, hat auch Schwierigkeiten beim Rechnen“, berichtet sie, warum Bewegung im Kindesalter so wichtig ist.

So ist die „Spiel- und Entdeckerwoche“ eine kompakte Nachhilfe für sowohl die körperliche als auch geistige Entwicklung für Kinder. „Ich gehe davon aus, dass wir die Spiel- und Entdeckerwoche wiederholen werden“, sagt Plaggenborg. „In diesem Stadtteil kann man nie zu viel für Kinder machen.

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