Der Posaunenchor Düsseldorf-Hassels wurde im Dezember 1970 gegründet Ein Chorjubiläum zur Unzeit
Hassels · Am 11. Dezember 1970 gründete sich der evangelische Posaunenchor Düsseldorf-Hassels. Das Jubiläum sollte eigentlich mit einem großen Festkonzert Ende Oktober gefeiert werden. Wegen Corona ist es auf Oktober 2021 verschoben.
Seinem Alter ist es geschuldet, dass Jörg Schröder kein Gründungsmitglied des evangelischen Posaunenchores Düsseldorf-Hassels ist. Denn damals, an jenem Gründungstag 11. Dezember 1970, war Schröder elf Jahre alt. Aber schon drei Jahre später packte der heute 61-Jährige seine Posaune und trat dem Blechbläser-Orchester bei – mit gerademal 14 Jahren. Inzwischen leitet er sogar den Chor. Nach wie vor macht es ihm Spaß, in dem 20-köpfigen Posaunenchor zu wirken.
Doch in diesem Jahr, gerade zum 50-jährigen Bestehen, ist vieles anders. Die traditionelle Herbst-Tour, bei der auch die Familien der Musiker dabei sind, fand wegen Corona nicht statt. Noch schlimmer ist aber, dass das große Jubiläumskonzert auf den 30. Oktober 2021 geschoben werden musste. Damit der runde Geburtstag aber nicht ganz sang- und klanglos untergeht, haben die Chormitglieder eine umfangreiche Festschrift passend zum Jahrestag herausgebracht. Enthalten sind jede Menge Berichte und Fotos, auch historische. Auch werden die Leser über die ersten Jahre des Chores informiert, der an der Anbetungskirche in Hassels seinen Sitz hat.
Am 11. Dezember 1970 gründete Edmund Bitzer, damals Küster und Bläser in der evangelischen Gemeinde in Hassels, den Posaunenchor mit sieben Stammspielern. Bereits fünf Jahre später fuhren die Mitglieder zusammen in die Chorwoche, um zu proben und mit den Familien eine schöne Zeit zu gestalten. Am 1. Februar 1982 übergab Bitzer den Dirigentenstab an Jörg Schröder, der dafür den Chorleiterschein gemacht hat. Damals wuchs der Chor auf mehr als 40 Mitspieler und hatte Auftritte weit über die Stadtgrenzen hinaus. Inzwischen plagen das Musikensemble aber Nachwuchssorgen. „Wir nehmen immer neue Bläser auf“, sagt Schröder. Gern gesehen werden auch Erwachsene, die erst später ein Instrument erlernen. „Die bleiben häufiger bei der Stange als ganz junge Menschen“, weiß er zu berichten.
Das ganze Jahr über wurde, so wie es Corona möglich machte, für das große Jubiläumskonzert geprobt. Es hätte eigentlich Ende Oktober in der Anbetungskirche stattfinden sollen. Anschließend hätte es im Gemeindesaal einen Empfang geben sollen. All das soll nun hoffentlich im Herbst 2021 nachgeholt werden. Rund 500 Zuschauer erwartet der Posaunenchor in der evangelischen Kirche in Hassels. „Sonst kommen um die 350 Musikinteressierte zu unseren Auftritten“, sagt Schröder. Er freut sich auf die Zeit, in der die Chormitglieder wieder zusammen werden proben können. „Eine neue Studie zeigt, dass Bläserinstrumente so gut wie keine Aerosole freisetzen, da die Musiker in ihr Instrument blasen.“ Doch natürlich warten alle ab, bis es grünes Licht für offizielle Proben gibt.
Auf drei Traditionen wollen Schröder und seine Mitspieler in diesem Winter nicht verzichten: „Wir werden coronakonform mit Abstand am Heiligen Abend ab 13.30 Uhr am Sana-Krankenhaus das Turmblasen stattfinden lassen. Das machen wir immerhin seit 40 Jahren.“ Und nach den Heilig-Abend-Gottesdiensten in der Dankes- und der Anbetungskirche wird der Posaunenchor spielen. Jeweils aber nicht wie sonst in der Kirche, sondern vor der Tür.