Hassels Der König des Klompenballs tritt zurück

Hassels · Jürgen Kürten ist seit Anfang der 80er Jahre einer der engagiertesten Schützen in Hassels. Auch sein Frau Monika ist aktiv

Innerhalb der St. Antonius Bruderschaft Düsseldorf-Hassels ist er so etwas wie die gute Seele. Viele Schützen und Hasseler Besucher des alljährlichen Schützenfestes kennen ihn persönlich - und das nicht ohne Grund. Denn Jürgen Kürten ist seit Anfang der 80er Jahre einer der aktivsten Schützen im Stadtteil. Bekannt wurde er insbesondere für seine humoristische Moderation des Klompenballs. Beim Schützenfest wird er diese Rolle zum 30. und gleichzeitig zum letzten Mal einnehmen und den Stab danach an die jüngere Generation übergeben.

Begonnen hatte für Kürten alles vor rund 35 Jahren. "Ein paar Freunde haben mich dazu gebracht, der Schützenbruderschaft beizutreten. Ich wurde dort sofort gut aufgenommen und habe mich wohl gefühlt", sagt er. Kurze Zeit später wurde er bereits stellvertretender Brudermeister, im Jahr 1995 dann Brudermeister - bis 2007.

Während dieser Zeit erlebte er viele unvergessliche Momente, aber auch das schrittweise rückläufige Interesse der Bürger an Brauchtumsveranstaltungen, wie dem Schützenfest. "Früher war mehr los. Das Freizeitangebot ist viel größer geworden, das tut den Schützenfesten Abbruch", sagt er. Ein prägendes Erlebnis ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben. "Traditionell gibt es in Hassels zum Schützenfest eine Kirmes. Vor mehr als zehn Jahren hatten wir auch mal wieder ein Riesenrad auf dem Platz. Ich sah dort einen Sohn, der seinen Vater fragte, ob er nicht eine Runde fahren dürfe, worauf der Vater antwortete: In vier Wochen ist die große Rheinkirmes, dann darfst du." Die Leute hätten einfach nicht mehr das Geld dafür, sagt Kürten. Auch sei es schwierig die Besucher auf den Platz zu bewegen, weil dieser recht weit außerhalb liege.

Für das morgen startende Schützenfest rechnet er aber mit einer positiven Resonanz. Damit dies auch so bleibt, denken sich die Verantwortlichen in jedem Jahr eine Aktion aus. In diesem Jahr wird auf der Kirmes einen Kinder- und Familientag geben. Dort muss dann für zwei Fahrten nur einmal gezahlt werden. Besonders freut sich Kürten aber auf den Samstagabend, wenn es heißt "Hassels rockt das Festzelt" und natürlich auf den Klompenball am Montag.

"Der Ball macht mir persönlich am meisten Spaß. Nicht nur weil ich ihn moderieren darf, sondern auch weil es immer ein ungezwungenes, lustiges Programm gibt", sagt er. Berühmt berüchtigt sind die Auftritte von "Gut Schuss", zudem auch der heutige Brudermeister, Markus Meurer, gehört. Gemeinsam mit einigen Kollegen sorgt er mit Parodien regelmäßig für stimmungsvolle Höhepunkte im Zelt.

"Ein Highlight für Jürgen war unsere Parodie auf ihn. Er war damals Klompenkönig und hat mir verraten, dass das einer der Bälle war, den er nicht mehr vergessen wird", sagt Meurer. Mit Wehmut aber vor allem mit großer Dankbarkeit blickt Meurer auf Kürtens Zeit als Moderator des Klompemballs zurück. "Er hat immer darauf geachtet, dass beste Stimmung im Zelt herrscht. Seine Moderation ist witzig, spontan und niemals unter der Gürtellinie. Das werden wir sicherlich vermissen", sagt Markus Meurer.

Eine Nachfolgerin ist schon gefunden. Nächstes Jahr übernimm Melanie Meurer die Moderation. Diesmal wird sie Jürgen Kürten noch zur Seite stehen. Ein Kürten, besser gesagt eine Kürten, bleibt beim Klompenball aber in ihrer Funktion. Denn auch Jürgen Kürtens Frau Monika ist seit mehr als 30 Jahren beim Schützenfest aktiv. Zuständig ist sie für die Klompenkönigspaare anderer Vereine. "Sie ist unter den Schützen in Düsseldorf besonders für Herzlichkeit bekannt, denn sie holt unsere Gäste persönlich von zuhause ab und betreut sie während der Veranstaltung, so dass sie sich immer wie daheim fühlen", sagt Meurer. Dem Brauchtum wird das Ehepaar also weiterhin verbunden bleiben.

(maxk)
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