Hamm Ein Frauen-Netzwerk für Hamm

Hamm · Entstanden aus einer zufälligen Begegnung im Sommer vor zwei Jahren sind die Hammer Unternehmerinnen inzwischen ein etabliertes Netzwerk, das den Stadtteil mit viel Engagement und Enthusiasmus bereichert.

 (v.l.): Katja Heckhausen, Marie-Catherine Meyer, Nina Chevalier, Barbara Grätz, Melanie Thormeyer, Kerstin Düchting, Petra Tappertzhofen, Heike Beiroth

(v.l.): Katja Heckhausen, Marie-Catherine Meyer, Nina Chevalier, Barbara Grätz, Melanie Thormeyer, Kerstin Düchting, Petra Tappertzhofen, Heike Beiroth

Foto: End

Kennengelernt haben sich Immobilienmaklerin Nina Chevalier und Unternehmensberaterin Petra Tappertzhofen, zwei der vier Gründungsmitglieder des Frauennetzwerks Hammer Unternehmerinnen, weil sie beide eine Veranstaltung des sozialen Netzwerks Xing besucht haben. Diese fand zufällig in einem Restaurant in Hamm statt, hatte aber nur wenige Teilnehmer und entsprach auch nicht den Vorstellungen der beiden Unternehmerinnen. Aber die Idee, regelmäßige Netzwerktreffen in ihrem Stadtteil zu organisieren, gefiel ihnen gut. Und da sowohl Schützen- als auch Förderverein in Hamm eher von Männern geprägt sind, lag es nahe, endlich ein Kontaktnetzwerk für selbstständige Frauen aufzubauen.

"Wir haben uns dann ein wenig im Ort umgehört und recht schnell die beiden anderen Gründungsmitglieder, Kommunikationsdesignerin Katinka Hörnke und Hotelfachfrau Claudia Sunderkamp, die allerdings mittlerweile aus beruflichen Gründen in Frankfurt lebt, kennengelernt. Im Sommer 2014 haben wir gemeinsam unser Netzwerk gegründet", erinnert sich Nina Chevalier.

Inzwischen haben die Hammer Unternehmerinnen zwölf aktive Mitglieder mit ganz unterschiedlichen Berufen, darunter beispielsweise eine Apothekerin, eine Zahnärztin, eine Hotelbetreiberin oder eine Demenzbetreuerin, und möchten weiter wachsen. "Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Branchen", sagt Chevalier. Voraussetzung sei neben der Selbstständigkeit natürlich die Verbindung zum Stadtteil Hamm, ergänzt Petra Tappertzhofen.

Interessierte Frauen müssen entweder im Stadtteil Hamm leben oder arbeiten - oder beides. Allerdings, so die Mitglieder übereinstimmend, sei die Größe des Netzwerks für sie nicht entscheidend, sondern die Zielsetzung. Natürlich empfehlen die Frauen sich - wie in einem Unternehmernetzwerk üblich - gegenseitig und profitieren wechselseitig von den Erfahrungen der anderen. Darüber hinaus engagieren sie sich aber für ihren Stadtteil und möchten den Standort Hamm stärken.

Dafür investieren sie gemeinsam viel Zeit und unterstützen beispielsweise verschiedene Initiativen wie die "Kappeskids" oder die "Hammer Pänz", die sich mit unterschiedlichen Projekten für Kinder einsetzen. Darüber hinaus haben sie im vergangenen Jahr bereits zum zweiten Mal den Hammer Kindertrödelmarkt organisiert. Für zehn Euro Gebühr und eine Kuchenspende konnten drei Meter Standplatz gemietet werden, die Kinder durften kostenlos ihre Spielsachen verkaufen. "Solche gemeinsamen Aktionen sind zwar sehr arbeitsintensiv, aber sie stärken auch unser Netzwerk", sagen die Frauen. Zudem biete gerade der Trödelmarkt eine gute Plattform für die vielen jungen Familien, die in Hamm wohnen.

Bei ihren monatlichen Treffen setzen sich die Hammer Unternehmerinnen auch regelmäßig mit aktuellen politischen Themen wie beispielsweise dem Erhalt der Gaslaternen im Stadtteil oder der neuen Flüchtlingsunterkunft, die bald ganz in der Nähe ihren Betrieb aufnehmen wird, auseinander. Und weil der soziale Aspekt meistens im Vordergrund steht, wird frühzeitig darüber nachgedacht, wie die Flüchtlinge unterstützt werden könnten.

Dabei profitieren die Unternehmerinnen von der guten Gemeinschaft, die die Bewohner von Hamm auszeichnet. "Hier kennt jeder jeden, deshalb lassen sich viele Dinge oftmals schnell und unproblematisch erledigen", sagt Gründungsmitglied Nina Chevalier.

(RP)
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