Stadtteil-Check Hafen Zwischen Bürohäusern und Rhein

Hafen · Zwar wohnt Paula Weigel in Unterbilk, fühlt sich aber mehr zum Hafen zugehörig.

 Die Spaziergänge am Hafen mit den Hunden Willi (groß) und Tante Trude (klein) schätzt Julia Weigel besonders im Stadtteil.

Die Spaziergänge am Hafen mit den Hunden Willi (groß) und Tante Trude (klein) schätzt Julia Weigel besonders im Stadtteil.

Foto: Anne Orthen (ort)

Eigentlich wohnt Paula Weigel in Unterbilk. Als Unterbilkerin fühlt sich die 30-Jährige aber gar nicht, „wir gehören eher zum Hafen“. Aus Kalkum ist sie vor sieben Jahren in den Medienhafen gezogen, zu ihrem Freund. Zuerst in eine kleine Wohnung, später in eine größere – „wir sind nicht mehr hier weggekommen“, sagt Weigel, die sich schnell wohlgefühlt hat im Medienhafen, trotz oder gerade wegen der vielen Bürohäuser in der Nachbarschaft. Denn im Hafen hat sie Platz, für sich, wenn sie mal Zeit allein braucht oder ganz in Ruhe den Sonnenuntergang gucken will, oder für Spaziergänge – mit Willi und Tante Trude. Das sind Paula Weigels Hunde, die es anderswo in Düsseldorf nicht so schön hätten, in Stadtteilen, durch die nur enge Gassen verlaufen und die nicht am Rhein liegen.

Auf die warmen Tagen freut sich Paula Weigel jetzt schon. Dann lebt die Gastronomie vor ihrer Tür, „in der Pebble‘s-Bar ist dienstags immer viel los“. Aber, das hat die Schauspielerin auch festgestellt: „Es gibt weniger Partys hier.“ Rudas Studios und 3001 sind längst Geschichte, „es ist etwas verloren gegangen“, findet Paula Weigel, „oder ich bin einfach zu alt dafür geworden“. Weit hat sie es aber nicht bis in die Altstadt, ist wegen der schlechten Anbindung des ÖPNV aber zu Fuß fast schneller. „Man braucht ein Auto hier“, sagt Weigel, die sich manchmal fragt, warum nicht mehr Straßenbahnen und Busse im (Medien)Hafen halten, wo doch so viele Menschen dort arbeiten. Vielleicht ist ein Grund dafür, dass im Hafen selbst kaum Menschen wohnen. 130 waren in der Düsseldorfer Statistik aufgeführt, was wohl auch Auswirkungen auf die Infrastruktur im Stadtteil hat. „Hier gibt es nur ein Büdchen“, erzählt Paula Weigel, der zwar vieles hat, „aber zu anderen Preisen“. Zumindest ein kleiner City-Markt könnte eröffnen, so wie es sie etwa entlang der großen Einkaufsstraßen in der Stadt gibt.

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