Düsseldorf Alte Papierfabrik zieht Sprayer an

Hafen · Bauaufsicht fordert Insolvenzverwalter auf, Gelände nach Bränden zu sichern.

 Die alte Papierfabrik im Hafen: Innen und außen haben sich unzählige Graffiti-Sprayer verewigt.

Die alte Papierfabrik im Hafen: Innen und außen haben sich unzählige Graffiti-Sprayer verewigt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die ehemalige Hermes-Papierfabrik an der Fringsstraße im Hafen soll, wie die Verwaltung gestern bestätigte, zusätzlich gesichert werden. Mehrfach hatten Brandstifter auf dem leicht zugänglichen Privatgelände Feuer gelegt, zuletzt an Weihnachten. Eine entsprechende Aufforderung der Bauaufsicht erging jetzt an den zuständigen Insolvenzverwalter.

Die stillgelegten Hallen auf dem riesigen Areal locken seit geraumer Zeit jedoch nicht nur solche an, die Böses im Sinn haben, der morbide Charme dieses "Lost Place" (Verlorener Ort) übt auch eine magische Anziehungskraft auf künstlerisch ambitionierte Graffiti-Sprayer oder neugierige Fotografen aus. Wer einmal durch die dutzenden Räumlichkeiten, deren Böden mit Glasscherben, Farb- und Bierdosen übersät sind, schlendert, kann diese Faszination schnell nachvollziehen. Zum Beweis: Inmitten einer der Hallen steht wie selbstverständlich ein Autositz, als ob ihn jemand genau dort positioniert hat, um in Ruhe die farbenprächtigen Zeichnungen - etwa ein auf einen Granitblock gesprühtes Einhorn, das sich aus den Trümmern empor zu schwingen scheint - zu genießen.

(RP)
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