Heerdt Grünphase zu kurz für Ältere

Heerdt · Die Fußgängerampel auf der Nordseite des Nikolaus-Knopp-Platzes ist für gehbehinderte oder langsam gehende Personen ein Problem. Für die Querung bleiben zwölf Sekunden. 24 Sekunden werden gewünscht.

Auf dem Gehweg des nördlichen Nikolaus-Knopp-Platzes warten meist ältere Passanten darauf, dass die Ampel auf Grün umschlägt. Autos aus Richtung Heerdter Landstraße rollen unablässig an ihnen vorbei, im Hintergrund nimmt die U75 Fahrt auf. Dann leuchtet Grün an der Ampel auf, die Menschen zögern, sind sich nicht sicher, ob noch ein Auto um die Ecke kommt. Wertvolle Zeit verstreicht, denn nun bleiben ihnen nur wenige Sekunden, um den Mittelstreifen zu erreichen.

"Die Grünphase in der Zeit bis 11 Uhr ist für ältere Menschen oder langsam gehenden Personen an dieser Stelle einfach zu kurz", sagt Thomas Weinreich. Ihnen blieben gerade mal zwölf Sekunden, um zur Haltestelle der U75 zu kommen. "Erschwerend kommt hinzu, dass der Verlauf der Straße durch eine Kurve nicht einzusehen ist. Deshalb können die Personen, die am Fußgängerüberweg warten nur sehr schlecht feststellen, ob die Autofahrer tatsächlich halten oder schnell noch bei Gelb über die Kreuzung fahren", ergänzt Weinreich. Das bestätigen die Seniorinnen Brigitte K. und Ingrid Troschitz an Ort und Stelle. "Eine Bekannte hatte ihre kleine Enkelin an der Hand und die heranfahrenden Autos wegen der Kurve nicht gesehen", sagt Ingrid Troschitz. "Sie wären fast überfahren worden."

Gefährliche Situationen

Die beiden Angestellten der Stern-Apotheke, Ecke Nikolaus-Knopp-Platz/Alt-Heerdt, Martin Winkes und Edith Baumermann, beobachten die Szene Tag für Tag und stellen fest, dass besonders gehbehinderte Menschen, die einen Rollator vor sich herschieben, es nicht schaffen, während der kurzen Grünphase den Mittelstreifen zu erreichen. "Wir sehen täglich gefährliche Situationen", so der Apotheker. Dabei wäre nach Meinung von Weinreich alles ganz einfach: "Die Grünphase der Ampel ist nur in den Morgenstunden bis 11 Uhr so kurz, danach beträgt sie 24 Sekunden und das ist ja auch in Ordnung." Eine Verlängerung um wenige Sekunden müsse doch aus Rücksicht auf die Nutzer möglich sein. Leider hätten Nachfragen und Beschwerden bei der Stadtverwaltung keinen Erfolg gehabt. Weinreich: "Auch die Bezirksvertretung hat eine Verlängerung der Grünphase an dieser Stelle abgelehnt mit dem Argument, dass dann der Autoverkehr nicht flüssig liefe. Dem hält Weinreich entgegen: "Das überzeugt uns nicht, weil die Ampel an der Kreuzung zur Kribbenstraße eine wesentlich längere Rotphase für die Autofahrer aufweist. Somit würde unsere gewünschte Verlängerung den Verkehr nicht negativ beeinflussen."

Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement bestätigt, dass die Grünphasen für Fußgänger während der morgendlichen Hauptverkehrszeiten kürzer sind als nachmittags. Doch entsprächen sie immer klar den Anforderungen, so dass ein langsam gehender Fußgänger die Überquerung gut schaffen könne.

Bezirksvorsteher Rolf Tups (CDU) sagt dazu: "Wir können in diesem komplexen System nicht an einer Stelle etwas ändern." Am Nikolaus-Knopp-Platz wären alle Übergänge davon betroffen. Hinzu komme noch die Vorrangschaltung der Bahnen. Tups weist aber darauf hin, dass es Umstrukturierungen geben werde. Das heißt, nach Fertigstellung des Heerdter Dreiecks soll der gesamte Bereich am Nikolaus-Knopp-Platz unter die Lupe genommen werden.

(RP)
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