Ludenberg Grafenberger Wald wird an Straße ausgelichtet

Ludenberg · Die Durchfahrt durch den Grafenberger Wald über die Rennbahnstraße ist bis einschließlich Donnerstag nicht möglich. Der Grund: Entlang eines Teilstücks der Straße müssen 50 Bäume gefällt werden. Weil sie angekränkelt sind oder sich gefährlich weit über die Fahrbahn neigen, könnten sie umstürzen und Autofahrer und Radfahrer gefährden, so die Fachleute des Gartenamtes.

 Weil die Buche im Grafenberger von innen verfault ist, musste sie Forstwirt Rohrschneider fällen.

Weil die Buche im Grafenberger von innen verfault ist, musste sie Forstwirt Rohrschneider fällen.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die Gefahr ist den Fachleuten bei ihren regelmäßigen Kontrollen aufgefallen. An der viel befahrenen Rennbahnstraße ist der Waldrand sehr dicht und von vielen kleinen Stämmen geprägt. Am Rand wachsen die Bäume in Richtung Licht schräg zur Straße hin. Dies führt zu statischen Problemen und starkem Überhang, der auch die Gefahr von Astbrüchen mit sich bringt, heißt es. Durch die Entnahme von einigen Randbäumen werden laut Förster Jürgen Schultze diese überhängenden Bäume entfernt. Insgesamt sind es 50 Stück, die als gefährlich gelten. Mit dem Fällen wird, so Schultze, der Waldrand wieder aufgelockert, bekommen die Flächen an der Straße wieder mehr Licht. Das fördert die Verjüngung des Waldes und die Vielfalt der Natur. Denn durch das zusätzliche Licht können sich wieder Bodenpflanzen und Sträucher besser entwickeln; der Wald wird struktur- und artenreicher.

Allerdings wird das Fällen zur Pflege des Waldes auch mit Skepsis und Misstrauen gesehen. Politiker der Bezirksvertretung fragen sich, aus welchem Grund erst in den zurückliegenden Monaten die Standsicherheit von 50 Bäumen von der Verwaltung angezweifelt worden sei. Die Entwicklung habe schon in früheren Jahren erkannt werden können. Sie befürchten, dass die Fällungen nicht nur der Sicherheit von Passanten dienen sollen, sondern dass entlang der Rennbahnstraße Platz geschaffen werden soll für eine mögliche Verbreiterung der Fahrbahn.

Die könne nötig werden, wenn das Landeskrankenhaus auf seinem Gelände zum Wildpark hin neue Parkplätze anlegen wolle und die Zufahrt dazu an der Rennbahnstraße einrichten wolle. Die Straße durch den Wald dürfe keine Hauptverkehrsstraße werden.

Doch konkrete Pläne für ein Parkraumkonzept auf dem Gelände der Klinik gibt es beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) noch nicht, so ein Sprecher des LVR. Zwar müssten wegen des Baus von größeren Ersatzbauten von Klinikabteilungen Stellplätze an neuen Stellen angelegt, müsse ihre Zahl auch vergrößert werden. Aber es sei noch nicht klar, ob sie ebenerdig gebaut werden oder ob dafür auch eine Parkpalette errichtet werden müsse. Unklar sei zudem, an welcher Stelle dann dieses Haus stehen würde. Und auch die Erschließung der Plätze werde noch geprüft, so der Sprecher. Es könne durchaus sein, dass die Zufahrt zu den Parkplätzen nach wie vor nur über den Haupteingang an der Bergischen Landstraße möglich sein werde.

(RP/ac)
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