Grafenberg Grafenberg feiert auf der Geibelstraße

Grafenberg · Das Netzwerk "Grafenberg trifft Düsseltal" arbeitet seit rund zwei Jahren daran, dass es mehr Feste und Zusammenkünfte im Viertel gibt. Ein Erfolg dieser Bemühungen war am Samstag zu erleben.

 Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Quartiersmanagerin Maren Westhoff und Joost Bove (sitzend von links), Petra Welzel (Graf Recke Stiftung) und Andrea Patt, Leiterin des DRK-Seniorenzentrums (stehend, v.l.)

Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Quartiersmanagerin Maren Westhoff und Joost Bove (sitzend von links), Petra Welzel (Graf Recke Stiftung) und Andrea Patt, Leiterin des DRK-Seniorenzentrums (stehend, v.l.)

Foto: Michael Bröcker

Ob Tischtennis mit den Profis von Borussia Düsseldorf oder einmal Apotheker spielen und im Kittel eigene Salben anrühren: Besonders für die Kleinen war beim Stadtteilfest der Graf-Recke-Stiftung am Samstag in Grafenberg gesorgt. Doch den Initiatoren ging es nicht nur um den Nachwuchs, sondern insbesondere um Begegnungsmöglichkeiten zwischen ihren Klienten und der Nachbarschaft.

 Eine der Attraktionen des Fests: Die neunjährige Angelika schuf eine Riesenseifenblase.

Eine der Attraktionen des Fests: Die neunjährige Angelika schuf eine Riesenseifenblase.

Foto: Andreas Bretz

Während in benachbarten Stadtteilen wie Flingern regelmäßig kleinere und größere Feste stattfinden, gibt es in Grafenberg nur wenige größere Veranstaltungen. Das Netzwerk "Grafenberg trifft Düsseltal" arbeitet seit rund zwei Jahren daran, dies zu ändern. Neben dem Roten Kreuz und den örtlichen Kirchengemeinden engagiert sich besonders die Graf-Recke-Stiftung in dem Projekt. Unter dem Motto "Miteinander inklusiv" geht es der Stiftung dabei besonders um die Inklusion ihrer Klienten. Denn für viele der psychisch erkrankten Bewohner ist die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben mit enormen Herausforderungen verbunden. Besonders Ängste, ausgegrenzt zu werden, spielen dabei eine tragende Rolle. "Oft sind diese Sorgen ganz unbegründet, da die meisten Begegnungen mit Nachbarn problemlos verlaufen", erklärte Projektkoordinatorin Petra Welzel. Dass viele ihrer Klienten am Samstag an dem Fest teilnahmen - ob als Helfer oder Gäste - ist für Welzel ein großer Erfolg.

Doch bei diesem Stadtteilfest ging es auch darum, die Anwohner in Grafenberg zusammenzubringen. Nach einigen Festen auf dem Stiftungsgelände und der Öffnung eines eigenen Parks im Frühjahr suchte sich die Stiftung dieses Mal bewusst mit der Geibelstraße einen Ort außerhalb des Stiftungsgeländes. "Es gibt hier keinen richtigen Stadtkern, deshalb wollen wir mit dem Fest heute ein Zentrum schaffen", berichtete Welzel. Denn nicht nur ihre Klienten wünschen sich mehr im Leben in dem Stadtteil. Auch andere Anwohner wie beispielsweise Bewohner der Seniorenresidenz Grafental wünschen sich mehr Leben in dem Stadtteil. So wurde in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Netzwerk in den vergangenen Monaten das Fest organisiert. Auch örtliche Einzelhändler wie die Grafenberger Apotheke beteiligten sich mit einem eigenen Stand an der Veranstaltung. Höhepunkt war das Bühnenprogramm mit vielfältiger Musik von Reggae bis Schlager sowie Anekdoten zur Stadtgeschichte von Raymund Hinkel.

Für den Grafenberger Marius Behl und seine Familie Grund genug, auf dem Festgelände vorbeizuschauen. "Stadtfeste sind immer etwas Gutes", erzählte er. Zudem freute er sich darüber, dass er an diesem Samstag nicht in einen anderen Stadtteil fahren musste, sondern der Ort des Geschehens in Grafenberg lag. Besonders das Angebot für Kinder gefiel ihm gut, das Programm für Ältere enttäuschte ihn hingegen ein wenig. "Ich hatte mir die Veranstaltung etwas größer vorgestellt", erzählte er. Ein Umstand, der sich in Zukunft vielleicht ändern lässt. Denn nach dem Willen der Organisatoren soll es von nun an regelmäßiger Feste in Grafenberg geben.

(RP)
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