Staufenplatz in Grafenberg Pavillon soll neue Anlaufstelle in Grafenberg werden

Eine Kooperationsgemeinschaft aus fünf Institutionen will ein leerstehendes Ladenlokal als Treffpunkt für den Stadtteil ausbauen.

Grafenberg hat kein Zentrum, zumindest kein lebendiges. Das wird sich bald ändern, denn die Bezirksvertretung 7 hat jetzt der mietfreien Nutzung eines Ladenlokals in dem renovierten Pavillon am Staufenplatz zugestimmt. Eine Kooperationsgemeinschaft aus fünf Institutionen beabsichtigt, dort eine zentrale Anlaufstelle für den Stadtteil zu etablieren. Vor allem soziale Kompetenzen sollen zunächst abgedeckt werden, „wir wollen uns aber ganz Grafenberg öffnen und auch anderen Vereinen die Möglichkeiten geben, die Räumlichkeiten zu nutzen“, erklärt Quartiersmanagerin Mareen Westhoff.

Sie leitet das Projekt „Nachbarschaft stiften“ für die evangelische Osterkirchengemeinde. Mit im Boot sind auch die katholische Gemeinde St. Margareta, das DRK-Seniorenzentrum Grafental, der Bürgerverein Grafenberg sowie die Graf-Recke-Stiftung, Initiatorin der Idee. „Grafenberg liegt zentral, hat eine gute Infrastruktur, bei Natur und Kultur einiges zu bieten und viele Vereine. Aber man macht noch viel zu wenig gemeinsam“, sagt Westhoff. Es gebe durchaus Cafés, Restaurants, Kneipen, „aber eben keinen konsumfreien Treffpunkt“. Zwar stünden nur 36 Quadratmeter zur Verfügung, das reiche aber aus für einen abgetrennten Beratungsbereich, für einen großen Tisch, eine gemütliche Sofa-Ecke und eine Info-Pinnwand. Zumindest fünf Tage in der Woche soll der Pavillon bespielt werden, „vielleicht zu Beginn nicht unbedingt acht Stunden am Tag, aber beständig“, so Westhoff.

Bei der Politik kam die Idee gut an, auch wenn Zweifel geäußert wurden. Dass die Räumlichkeiten der Kooperationsgemeinschaft von der Stadt komplett mietfrei überlassen werden sollen, sorgte zumindest für einigen Diskussionsstoff. Reimund Weidinger (Graf-Recke-Stiftung) meint dazu: „Eine volle Mietzahlung würde die Kooperationsgemeinschaft überfordern und die Schubkraft dieses Modellversuchs, der sich aus der Bürgerschaft entwickelt hat, torpedieren.“ Außerdem sei es keineswegs so, dass, wie von Michael Möller (Sportpartei) vermutet, etwa das DRK den Anlaufpunkt zur Kundenakquise für sein Seniorenzentrum nutzen will.

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