So wird 2015 in den Stadtteilen Widerstand gegen U81-Brücke am Nordstern

Düsseldorf · Viele Bauprojekte stehen 2015 im Stadtbezirk 5 an. Neben der geplanten Stadtbahn-Brücke wird die Planung für den RRX konkreter.

 Eine Animation zeigt, wie die Brücke für die U81 über die Danziger Straße (B8n) aussehen könnte. Gegen das Brückenbauwerk will der Bürgerverein Lohausen/Stockum klagen.

Eine Animation zeigt, wie die Brücke für die U81 über die Danziger Straße (B8n) aussehen könnte. Gegen das Brückenbauwerk will der Bürgerverein Lohausen/Stockum klagen.

Foto: STADT DÜSSELDORF

Kaiserswerth Im Stadtbezirk 5 steht in den nächsten Jahren vor allem der Ausbau von Verkehrsprojekten im Mittelpunkt. Viele Bürger wollen aber die zusätzlichen Belastungen nicht hinnehmen.

Verkehr Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) wird noch viele Jahre Thema bleiben. Für das Bahn-Projekt muss in Angermund die DB-Trasse von vier auf dann sechs Gleise erweitert werden. Vier Meter hohe Schallschutzwände sind geplant. "In diesem Jahr werden dazu Arbeitsgruppen tagen und wir werden ganz genau die Planungen verfolgen, um Bedenken anzumelden und mitzugestalten", sagt Stefan Golißa, Bezirksvorsteher im Stadtbezirk 5. Er ist auch gespannt, wie der genaue Antrag des Flughafens auf Kapazitätserweiterung, der Mitte des Jahres gestellt werden soll, aussehen wird. "Wir werden dagegen klagen", steht aber bereits für Siegfried Küsel, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Lohausen/Stockum, fest.

Dazu hat sich der Verein mit anderen Bürgerinitiativen und Städten aus dem Umland wie Ratingen, Essen, Krefeld und Meerbusch zusammengeschlossen. Das ist aber nicht das einzige Projekt, gegen das der Verein in diesem Jahr vorgehen will. "2015 wird es das Planfeststellungsverfahren für den Bau der U81 geben. Wir haben nun eine Initiative gegründet, um gegen das monströse Brückenbauwerk zu klagen, das dafür geplant ist", sagt Küsel. So soll eine 500 Meter lange und zwölf Meter hohe Brücke vom Freiligrathplatz kommend den Nordstern überqueren. Die Anwohner fürchten erhebliche Lärmbelästigungen.

Umwelt Die Verunreinigung des Grundwassers mit perfluorierten Tensiden (PFT) wird die Bürger im Düsseldorfer Norden noch über Jahre beschäftigen. 2015 sollen endlich die Eintragsstellen hydraulisch abgeschirmt werden, um eine weitere Ausbreitung des PFT zu verhindern. Danach soll die Sanierung der Eintragsstellen starten. Das geht dem Heimat- und Bürgerverein Lohausen/Stockum zu langsam. "Jahrelang ist das Problem vom Umweltamt verschlafen worden. Da bereits das ehemalige Löschbecken der Flughafenfeuerwehr ausgehoben wurde, fordern wir, dass diese Arbeiten auch am Ende der Landebahn umgehend vorgenommen werden", sagt Vorsitzender Siegfried Küsel. Denn dort hatte ein Flugzeug vor einigen Jahren Feuer gefangen, bei den Löscharbeiten war PFT in das Erdreich gelangt.

Noch lange nicht abgeschlossen ist die Beseitigung der Schäden durch den Pfingststurm "Ela". "Nun geht es darum, Pläne zu erstellen und nach und nach umzusetzen, wie die Parks und Wälder wieder nachgepflanzt werden sollen", sagt Bezirksvorsteher Stefan Golißa. So wurden im Nordpark in Stockum und im Lantz'schen Park in Lohausen 190 Bäume zerstört. Auch in den Wäldern waren die Schäden verheerend. Speziell im Kalkumer Forst und in der Überanger Mark gingen zirka 2000 Bäume verloren.

Bauprojekte In Kaiserswerth stehen wichtige Entscheidungen über die Gestaltung des historischen Marktplatzes und den Bau eines Supermarktes am Ortseingang an. "Ich bin gespannt, wie die Anregungen und Wünsche der Bürger in die Planungen aufgenommen werden, die uns dann ja wieder vorgestellt werden", sagt Bezirksvorsteher Stefan Golißa. Die beiden Projekte werden als zukunftsweisend dafür angesehen, ob man den historischen Stadtkern beleben und attraktiv gestalten kann.

Kultur Die Premiere der Kaiserswerther Sommernacht war ein voller Erfolg. Deshalb wird es 2015 auch eine Neuauflage geben. "Die Resonanz von Besuchern und Veranstaltern war gleichermaßen positiv. Die Besucher konnten ein tolles Programm erleben, und die Teilnehmer konnten sich gut präsentieren", sagt Thomas Schumacher, Leiter des "Gesprächskreises Kaiserswerth".

Er hatte die Veranstaltung ins Leben gerufen, an der sich 15 Vereine und Einrichtungen aus dem Stadtteil beteiligten. Diese boten kostenlos beispielsweise Lesungen, Theater- und Tanzvorführungen, Tennisprobestunden, Führungen und Konzert an. Die nächste Sommernacht ist am 29. August geplant. Ende Januar wird es dazu ein erstes Treffen geben.

(RP)
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