Historischer Friedhof in Düsseldorf Paten säubern Grabstätten auf dem Golzheimer Friedhof
Düsseldorf · Der Verein „Der Golzheimer Friedhof soll leben“ engagiert sich seit vielen Jahren für die historische Anlage. Eine jährliche Säuberungsaktion gehört zum Programm.
Einmal im Jahr werden von Mitgliedern des Vereins „Der Golzheimer Friedhof soll leben“ unter der Organisation des städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamtes die Grabsteine auf dem Golzheimer Friedhof von Moos, Efeu, Blättern und Dreck befreit. Diesmal findet die Aktion am Samstag, 27. August, um 11 Uhr statt. Wer daran teilnehmen möchte, muss sich heute noch beim Gartenamt unter Telefon 8994800 oder per E-Mail an gartenamt@duesseldorf.de anmelden.
Dort können sich auch Interessierte melden, die eine Patenschaft für eine Grabstätte übernehmen wollen. Rund 350 Grabsteine aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gibt es auf dem Friedhof an der Fischerstraße, der durch die Klever Straße getrennt wird und der 1982 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Er zählt zu den wichtigsten Friedhofsanlagen in NRW. Für gut 80 seiner Gräber gibt es bereits Paten, die während der Putzaktionen „ihr“ Grab mit einer Wurzelbürste, Wasser, Muskelkraft und viel Geduld säubern, denn chemische Mittel würden die alten Steine zu sehr angreifen. Und auch während des Jahres schauen die Paten immer mal wieder nach den Rechten. Bleiben also noch etwa 260 Gräber, für die noch Paten gesucht werden.
Und in diesen liegen zum Teil prominente Bürger wie Düsseldorfs Gartenarchitekt Nummer eins Maximilian Friedrich Weyhe (1774-1846), der ehemaligen Leiter der Kunstakademie Wilhelm von Schadow (1788-1862), Dichter Karl Immermann (1776-1840), Friedrich Gerst alias „Pastor Jäsch“ (1805-1867) und Heinrich Heines Spielkamerad Fritz von Wizewski, für dessen tragischen Tod sich der Dichter verantwortlich fühlte. Sie hatten als Kinder an der Düssel gespielt. Fritz war bei der Rettung eines Kätzchens aus dem Wasser ertrunken.
