Müll in Düsseldorf Der Frankenplatz ist wieder sauber

Düsseldorf · Bei einer Müllsammelaktion wurde besonders viel Verpackungsmüll von Essenslieferungen gefunden. Aber auch eine „wilde“ Toilette in den Büschen ist ein Problem.

 Judith Scholz und Dietmar Stummer halfen beim Müllsammeln auf dem Frankenplatz, dabei fanden sie eine Wasserpistole und viele Pizzakartons.

Judith Scholz und Dietmar Stummer halfen beim Müllsammeln auf dem Frankenplatz, dabei fanden sie eine Wasserpistole und viele Pizzakartons.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Selbst ist die Frau, dachten sich Bernadette Niehaus und Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke (Grüne), als sie den Zustand des Frankenplatzes in Augenschein genommen hatten – und das, obwohl die Awista die Wege, Rasenflächen und Spielplätze der rund 21.600 Quadratmeter großen Grünanlage an der Roßstraße zuletzt noch vom allergrößten Unrat befreit hatte. „Wir müssen wohl vor allem in den Sträuchern und den versteckten Ecken gucken. Da ist noch enorm viel Müll zu finden“, sagte Niehaus, die normalerweise mit ihrer Aktion „Reiner Rheinpark“ sonntags den Rheinpark von unrechtmäßig entsorgten Hinterlassenschaften befreit.

Also aktivierten die beiden Frauen über die sozialen Medien Parteifreunde und engagierte Müllsammler für eine zusätzliche Aufräumaktion. Und die hat jetzt Ergebnisse gezeigt. Sieben große Müllsäcke voller Dreck sammelten die zehn Menschen aus den Gebüschen des Frankenplatzes. „Das größte Problem sind die Getränkebecher und das Verpackungsmaterial von Essenslieferungen“, sagte Niehaus. „Aber das Schlimmste ist, dass die Menschen keine Verantwortung empfinden, den Müll, den sie produzieren, auch wieder ordentlich zu entsorgen.“

Von einem Teil des Frankenplatzes ließen aber auch die hartgesottenen Müllsammler die Finger. „In einer Ecke findet man viele Papiertaschentücher und es umweht einen ein strenger Geruch. Offensichtlich wird der Teil als Toilette benutzt“, erklärt Helferin Helene van gen Haßend. Und das, obwohl auf dem Frankenplatz ein öffentliches Toilettenhäuschen steht.

Van gen Haßend eröffnete auch die inoffizielle Suche nach dem „Catch of the day“. Sie präsentierte ein wuchtiges, halb-verrostetes Fahrrad-Kettenschloss. Judith Scholz hatte ein Plastikgewehr zum Wasserspritzen im Angebot, während auch noch eine Kühltasche mit Kühlakkus aus den Büschen gezogen wurde. „Selbstverständlich kann man es sich auch draußen gemütlich machen, essen und trinken. Nur sollte man am Ende auch alles, was man mitgebracht hat auch wieder einsammeln“, sagt Scholz.

Die Müllsammler von „Reiner Rheinpark“ und von den Grünen wollen auch am „Dreck-weg-Tag“ aktiv werden, der am 12. Juni stattfindet. Und sind sich leider sicher, erneut ein paar Säcke voll zu bekommen.

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