Gerresheim Vorschlag: Hinweisschild für jüdischen Friedhof

Gerresheim · Nach einem Prüfauftrag der Bezirksvertretung 7 an die Verwaltung, zu eruieren, wo in Gerresheim zusätzliche Informationstafeln ein angemessenes Gedenken an jüdisches Leben im Stadtteil fördern könnten, hat die Mahn- und Gedenkstätte auf den jüdischen Friedhof an der Quadenhofstraße verwiesen. Der größere Jüdische Friedhof in Gerresheim ist ein orthodoxer Begräbnisplatz. Er liegt direkt neben dem Waldfriedhof und ist von einem Zaun umgeben. Von der Straße Am Quadenhof weist bislang kein Schild auf ihn hin. Die Mahn- und Gedenkstätte empfiehlt jedoch, den Grundeigentümer, den Landesverband Jüdischer Gemeinden Nordrhein an der Zietenstraße 50, in die Überlegungen, was an dieser Stelle eine Aufwertung darstellen könnte, einzubeziehen - sowohl in rechtlicher als auch in inhaltlicher Hinsicht. Nach Informationen der Mahn- und Gedenkstätte stehe der Landesverband der Idee, dort eine Informationstafel anzubringen, aber grundsätzlich positiv gegenüber.

Der Friedhof gehörte zur jüdisch-orthodoxen Gemeinde Adass-Jisrael. Zwischen 1925 und 1938 sollen dort Beerdigungen stattgefunden haben. 46 erhaltene Grabsteine gebe es. Nach der Beantragung eines Friedhofgrundstücks im Jahr 1921 habe die Gemeinde 1924 den "Weylschen Friedhof", benannt nach dem orthodoxen Rabbiner Dr. Heyman Weyl (1866-1943), erworben. Es seien orthodoxe Gläubige aus Düsseldorf und der Umgebung auf dem Friedhof bestattet worden. Verschiedene Quellen würden angeben, dass nach der Pogromnacht 1938 auf dem Weylschen Friedhof eine oder mehrere beschädigte Thorarollen bestattet worden seien, wie es im mosaischen Glauben üblich ist, um sie vor weiterer Zerstörung zu bewahren. Der Begräbnisplatz sei mehrfach geschändet worden.

Um ein angemessenes Gedenken zu gewährleisten, solle zusätzlich die Religionsgemeinschaft Chabad Lubawitsch Düsseldorf beteiligt werden. Die orthodoxe Gruppe mit Sitz an der Bankstraße 71 unter dem Rabbiner Chaim Barkahn verstehe sich als "Nachfolger" der Gruppe Adass-Jisrael und sei sehr am Thema interessiert. "Ein Ortstermin wäre hilfreich und sinnvoll", heißt es von Seiten der Mahn- und Gedenkstätte.

(arc)
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