Gerresheim Verkehrszählung für den Gerricusplatz

Gerresheim · Seit die Durchfahrt am Alter Markt frei ist, nimmt offenbar auch der Schleichverkehr wieder zu.

 Die Poller am Alter Markt wurden abmontiert. Leidtragende sind anscheinend vor allem die Anwohner am Gerricusplatz.

Die Poller am Alter Markt wurden abmontiert. Leidtragende sind anscheinend vor allem die Anwohner am Gerricusplatz.

Foto: Marc Ingel

Am 4. Dezember vergangenen Jahres wurden die Poller am Alter Markt in Gerresheim abmontiert, seitdem ist die Durchfahrt über den Steinweg wieder möglich. Der Beschluss der Bezirksvertretung 7 folgte auf eine entsprechende Bürgerbefragung - auch wenn einige der Stadteilpolitiker deren repräsentativen Charakter angezweifelt hatten. Leidtragende seien zwangsläufig die Anwohner des Gerricusplatzes, denn jetzt sei dem Schleichverkehr wieder Tür und Tor geöffnet - obwohl dort eigentlich nur Anlieger entlangfahren dürften.

Für die vergangene Sitzung hatte der Linke Wolfram Müller-Gehl die Frage an die Verwaltung gestellt, was man dagegen denn nun tun könne. Die Antwort fiel ernüchternd aus: nichts. Eingreifen sei gar nicht nötig, denn eine Verkehrsstärke von 1000 Autos innerhalb von 16 Stunden tagsüber spiegle ein durchaus verträgliches Maß für derartige Wohnstraßen wider. Die Pfosten wieder aufzustellen, sei außerdem auch nicht ratsam, das würde nur "quartiersinterne Umwegfahrten" erzeugen.

"Absolut inakzeptabel" fand nicht nur Müller-Gehl diese Antwort der Verwaltung, "eine Verkehrsberuhigung wurde den Anwohnern zugesichert". Auch Maria Icking von den Grünen war entsetzt, dass die Stadt 1000 Autos, die innerhalb des genannten Zeitraums auf dem Kopfsteinpflaster den Gerricusplatz umkurven, für hinnehmbar hält. "Das sind erwiesenermaßen nicht alles Anlieger. Hier wird ständig Recht gebrochen. Da muss man ein- und auch durchgreifen. Und der Durchgangsverkehr wird weiter zunehmen", prophezeite sie. Auch Elke Fobbe (SPD) hatte nachgezählt: "Da wohnen vielleicht 50 Menschen, macht bei durchschnittlich vier Fahrbewegungen 200 für den genannten Zeitraum und nicht 1000."

Das Amt für Verkehrsmanagement von einem Handlungsbedarf zu überzeugen, könne aber nur gelingen, wenn man eine neue repräsentative Verkehrszählung, optimalerweise sogar mit Videotechnik, durchführe, waren sich am Ende alle einig. Und exakt das wurde dann auch beschlossen.

Ein wenig Besserung könnte bereits kurzfristig womöglich eine weitere Maßnahme bringen. Die Grünen hatten beantragt, das "Anlieger frei"-Schild bedeutend früher auf der Gerricusstraße aufzustellen, so dass sich Autofahrer auch rechtzeitig auf die gegebene Situation einstellen könnten. Genau das habe die Verwaltung ohnehin vorgehabt, bestätigte die Bezirksverwaltungsstellenleilterin Claudia von Rappard.

(arc)
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