Bauen in Düsseldorf Stadtwerke bauen neuen Trinkwasserspeicher

Düsseldorf · Im Bereich Auf der Hardt in Gerresheim konnten sich Anwohner bislang keinen Reim auf die Bautätigkeiten im Wald machen. Jetzt ist klar, was dort entstehen soll.

 Die Trinkwasserspeicher sind größtenteils in die Landschaft integriert und werden so kaum wahrgenommen.

Die Trinkwasserspeicher sind größtenteils in die Landschaft integriert und werden so kaum wahrgenommen.

Foto: Marc Ingel

In dem Waldstück Auf der Hardt zwischen Bender- und Ludenberger Straße beobachteten Anwohner zuletzt emsige Bautätigkeit. Befürchtet wurde, dass dort womöglich sogar Häuser entstehen sollen und dafür Waldfläche geopfert wird.

Dem ist jedoch nicht so. Stattdessen haben die Stadtwerke in dem Bereich vorbereitende Arbeiten für ein Großprojekt durchgeführt. Es geht um den Neubau eines Trinkwasserspeichers.

Das Gelände ist durch Stacheldraht und Schilder, die auf eine Videoüberwachung hinweisen, abgeschirmt, denn hinter den Zäunen schlummert ein für die Düsseldorfer wichtiges Gut: Fünf Hochbehälter gibt es für die Speicherung von Trinkwasser, und das schon seit Beginn der zentralen Wasserversorgung vor 150 Jahren. Sukzessive wurde die Kapazität dem wachsenden Wasserbedarf angepasst, jetzt steht die Erneuerung einem der Speicher an. Der Bauantrag soll Freitag eingereicht werden.

„Was die Anwohner dort bemerkt haben, war die dauerhafte Verlegung einer Wasserleitung, die zuvor im Baufeld gelegen hat, so kann die Trinkwasserversorgung aufrechterhalten werden“, sagt ein Sprecher der Stadtwerke. Die Trinkwasserspeicher decken nicht nur den Bedarf in Gerresheim ab, die Abgaben reichen weit bis nach Mettmann.

Drei der fünf in die Jahre gekommenen Hochbehälter sollen jetzt zurückgebaut werden, dafür entsteht ein neuer Behälter. Im Frühjahr 2021 beginnen die Abbrucharbeiten, im Herbst dann der Bau des neuen Speichers. Voraussichtlich Anfang 2024 wird der neue Trinkwasserspeicher in Betrieb genommen.

Von den drei Behältern sind zwei ohnehin seit Längerem außer Betrieb, der „jüngste“ aus dem Jahr 1912 hat inzwischen laut Stadtwerke einen Zustand erreicht, der auf lange Sicht keine hygienisch einwandfreie Speicherung mehr erlaubt.

Eine der beiden Kammern wurde aus diesem Grund bereits außer Betrieb genommen. Der Speicher war bislang unauffällig in die Landschaft integriert, und so soll es auch mit dem neuen geschehen, wie aus einer Präsentation, die am Dienstagabend in der Bezirksvertretung 7 vorgestellt wurde, hervorgeht.

Ein derartiges Großbauprojekt funktioniert nie ganz ohne Verluste, und so müssen auch dieses Mal einige Bäume dran glauben. 53 sind es im Bereich der Baustelle, zwölf müssen für einen Radweg weichen, drei weitere für die Erweiterung einer notwendigen Lkw-Einfahrt an der Benderstraße.

Die Fällarbeiten sollen im November beginnen. „Der Baustellenverkehr soll so geführt werden, dass die zentrumsnahe Benderstraße nicht zusätzlich belastet wird und es auch keine Beeinträchtigung der Haltestelle und des Fußgängerweges gibt“, sagt der Stadtwerkesprecher. Auch die Lindenallee Auf der Hardt soll nach Möglichkeit weitestgehend erhalten bleiben.

Anwohner sollen außerdem nach wie vor zu ihren Häusern kommen können, auch Spaziergänger können den Bereich trotz Absperrungen weiterhin nutzen, so das Versprechen der Stadtwerke. Ein Schallschutzgutachten sei Bestandteil der Genehmigungsunterlagen, auf Nachtarbeit werde verzichtet. Der Bauherr stellt zudem eine umfassende ökologische Aufwertung unter anderem mit der Wiederaufforstung eines Buchen- und Eichenwaldes oder der Anlage von artenreichen Mähwiesen in Aussicht.

Infoabend Die Stadtwerke laden Anwohner am Montag, 10. Februar, ab 19 Uhr zu einem Infoabend in das LVR-Klinikum ein. Kontakt per Mail unter info@swd-ag.de oder telefonisch unter 8218813 (24 Stunden erreichbar).

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