Gerresheim "Ohne Bebauungsplan droht Wildwuchs"

Gerresheim · Die CDU will Bauherrn in die Schranken weisen, scheitert aber in der Bezirksvertretung 7.

 Das Bauvorhaben am Schreberweg sorgt für Unbehagen bei der CDU in der Bezirksvertretung 7.

Das Bauvorhaben am Schreberweg sorgt für Unbehagen bei der CDU in der Bezirksvertretung 7.

Foto: Ingel

Was viele nicht wissen: Längst nicht überall werden mit einem Bebauungsplan als Grundlage Häuser gebaut. Das gilt zum Beispiel auch für die Siedlung zwischen Dreher- und Bertastraße sowie dem Siedlerweg in Gerresheim am Übergang zu Flingern. Das sollte sich jedoch tunlichst ändern, hatte die CDU in der vorigen Sitzung der Bezirksvertretung 7 gefordert, denn dort drohe Wildwuchs, das Gebiet könnte baulich aus dem Ruder laufen.

Auslöser des Antrags war letztlich ein Bauvorhaben am Schreberweg, bei dem zunächst ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 640 Quadratmetern genehmigt worden sei. "Am Ende stellte sich zwar heraus, dass die Planer einen Rechenfehler gemacht hatten und nur 420 Quadratmeter realisieren wollen. Aber dass hier überhaupt ein derart großes Einfamilienhaus genehmigt wurde, deutet auf die Gefahr hin, dass der Fantasie der Bauherren keine Grenzen mehr gesetzt werden", erklärte Fraktionschef Rainer Klöpper. Allein ein Bebauungsplan könne für Klarheit und Vernunft sorgen. Außerdem könne mit einem Bebauungsplan verhindert werden, dass ein Investor zwei Grundstücke kauft und zusammenlegt, um darauf ein doppelt so großes Haus zu bauen.

Das sahen die anderen Parteien nicht ansatzweise so. Sönke Willms-Heyng (FDP): "Wir brauchen mehr Wohnraum. Außerdem regelt Paragraf 34 des Baurechts, dass sich Neubauten in die Umgebung einpassen müssen. Nicht zuletzt treten wir für Entbürokratisierung ein." Elke Fobbes (SPD) Argument ging in dieselbe Richtung. "Ein B-Plan frisst sehr viel Energie der Verwaltung. Das wäre hier kontraproduktiv. Ich sehe die Gefahr nicht, dass in der Siedlung plötzlich einer dreistöckig baut."

Aber auch Angelika Penack-Bielor (CDU) fand: "Der Charakter der Siedlung kippt, der Neubau richtet sich nicht am Bestand aus. Bebauungspläne lösen Probleme und schaffen Rechtssicherheit." Doch die Versuche, die Ampel-Parteien von einem Umdenken zu überzeugen, schlugen fehl. Am Ende stimmte allein die CDU für den Antrag.

(arc)
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