Düsseldorf Neue Orgel für Gustav-Adolf-Kirche

Gerresheim · Die Gemeinde investiert 400.000 Euro, um die Kirchenmusik und das Engagement der Chöre zu unterstützen. Die Installation der Orgelpfeifen verzögert sich. Das erste Konzert soll im Advent gegeben werden.

 Die Orgel wird Blickpunkt der Empore in der Gustav-Adolf-Kirche. Das lässt das Gehäuse bereits erahnen.

Die Orgel wird Blickpunkt der Empore in der Gustav-Adolf-Kirche. Das lässt das Gehäuse bereits erahnen.

Foto: Anne Orthen

Die Vorfreude auf die neue Orgel in der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche an der Heye-straße wächst. Denn der weiße Holzkorpus auf der Empore gibt jetzt einen Eindruck von den Ausmaßen des Instrumentes und auf das künftige Aussehen des Kirchenraumes. Die Gemeinde muss sich jedoch in Geduld üben, denn die Pfeifen der neuen Orgel werden später als geplant installiert. "Bereits im August sollte die Montage beendet sein, aber die Orgelbaufirma Seifert muss noch einen dringenden Auftrag in Hildesheim erfüllen, so dass sich der Aufbau verzögert", erklärt Pfarrer Heinrich Fucks und beruhigt zugleich: "Die neue Orgel wird wie geplant zum Ersten Advent eingeweiht und im Gottesdienst erklingen."

Damit sind rechtzeitig zur festlichen Weihnachtszeit schöne Konzerte in der Gustav-Adolf-Kirche an der Heyestraße möglich. "Die alte Orgel war dafür nicht geeignet, sie war zu klein und hatte ein zu geringes Klangvolumen", sagt Fucks. Deshalb hatte sich die Gemeinde für den Bau einer neuen Orgel entschlossen. Denn nach dem Abriss der Gnadenkirche und vor allem der Apostelkirche mit der großen Beckerath-Orgel ist die Gustav-Adolf-Kirche als zentrale Kirche für die Gemeinde Gerresheim der einzige Ort für Aufführungen auch mit Chören. "Es gibt in der Gemeinde eine lange Tradition der Kirchenmusik, die weitergeführt werden soll", sagt Fucks. In erster Linie wurden in der Apostelkirche viele Konzerte gegeben, sowohl Orgel-Solos als auch mit Sängern und Musikern. "Viele Gemeindemitglieder singen im Chor der Gemeinde mit und haben ihre Freude an der Musik", berichtet Fucks. Die Chöre der drei Kirchen wurden deshalb auch zu einem großen zusammengefasst.

Deshalb wird auch in eine Orgel investiert, weil für die Gemeinde Kirchenmusik wichtig ist und "festliche Gottesdienste zu den wichtigen Feiertagen und zur Konfirmation erwartet werden", berichtet Fucks. Rund 400 000 Euro wird das neue Instrument kosten. Die Orgelbaufirma Seifert aus Kevelaer bekam den Auftrag für eine maßgeschneiderte Orgel in der denkmalgeschützten Gustav-Adolf-Kirche, nachdem feststand, dass die Orgeln aus den abgerissenen Kirchen nicht übernommen werden konnten. "Die Orgel aus der Gnadenkirche war zu alt und zu klein, die Beckerath-Orgel der Apostelkirche war zu groß", berichtet Fucks.

Aber die Instrumente wurden nicht zerstört, sondern an andere Kirchen in Deutschland verkauft. Begehrt war in erster Linie die Beckerath-Orgel, mit der ein fünfstelliger Betrag erzielt wurde und jetzt in Süddeutschland steht. Der Verkaufserlös fließt in die Finanzierung ein, so Fucks. Zudem gebe der evangelische Kirchenkreis Düsseldorf ein Zuschuss, der Rest müsse durch Spenden aufgebracht werden.

Von der neuen Orgel können sich einige Gemeindemitglieder schon ein genaues Bild machen - in der Werkstatt in Kevelaer. Die Orgelbauer hatten sie dort aufgebaut, um zu prüfen, ob die Orgel funktioniert. Das Ergebnis sprach für sich. Der Holzkörper wurde darauf nach Gerresheim gebracht, bald werden die Pfeifen angebracht und die Töne bei der Intonation abgestimmt.

(RP)
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